Achtung: Meine Meinung ist negativ, und ich möchte einfach kurz zur Einleitung erklären dass es nur meine persönliche Meinung ist, Geschmäcker verschieden sind und ich auch niemandem sein Weihnachtsbuch vermiesen möchte.
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Ich komme zum Schluss dass ich die Geschichte überhaupt nicht mag. Und es liegt an Benjamin. Und natürlich an der Autorin. Irgendwann im zweiten Drittel hab ich mich gefragt ob diese A.J. Sommer ein Mann oder eine Frau ist und dann hab ich geguckt von wann dieses Buch ist. Es kam mir stellenweise vor als sei es von einem Mann in den 90igern geschrieben worden. Ist wohl nicht so.
Madison bleibt für mich auch im zweiten Drittel absolut farblos. Wir erfahren nichts über sie, ausser dass Ashton ihr bester Freund ist. Ich dachte nur, waaaas? Wann ist das denn passiert? In ihrem POV geht es vor allem um Ben. Was soll sie auch machen, der Typ küsst ja soooooo gut. Thats it. Immer noch nichts über ihre Familie. Nichts über ihre Wohnung oder ihr Leben. Wir erfahren mehr über Snoopeys Wohnung als über ihre. Ausser dass sie ordentlich ist, gute Eigenschaft für ein braves Mädchen.
Benjamin wiederum interessiert sich null für Madison, also abgesehen von ihrem Körper und ihrer Körperwärme. Er fragt sie nichts! Er interessiert sich nicht für sie, er möchte nur für immer an ihrer Seite sein. Er macht ihr klar, dass sie keinen Grund hat eifersüchtig zu sein während er sich aufführt wie ein Höhlenmensch und eifersüchtig ist auf jeden, den sie nur anguckt. Er befiehlt ihr, nicht vor die Tür zu gehen um auf ihn zu warten. Und Maddy, das kleine Mädchen, dass sie ist, hält sich dran. Er befiehlt, sie macht. Er möchte nie wieder ohne sie sein - aber mal darüber sprechen ist nicht drin.
Ausserdem finde ich seine Beziehung zu seiner Grossmutter, auch genannt Lizzy, schon sehr seltsam und Lizzy selber ist mir auch nicht auf Anhieb sympathisch. Und Lizzy sagt über Maddy dass sie ein gutes Mädchen sei. Mädchen. Ja, ich hab auch Mädchen geschrieben oben, weil sich eben alles so liest. Als wär Madison ein unsicheres 16 jähriges Mädchen. Und ja ich sehe, dass ich hier „Mädchen“ als abwertende Bezeichnung nutze. Nicht schön.
Aber es geht weiter, die Beziehung ist so was von auf Augenhöhe dass der Herr ihr auch einfach verbietet alleine zu ihrer Familie zu fahren. Er fährt sie gefälligst. Ob er einen Führerschein hat geht sie nichts an. (Ja, hat mich getriggert weil ich mal mit jemandem mitfuhr der keinen hatte, es endete in einem Unfall). Sie fahren also 5 Stunden durch den Schnee. Ohne dass er mal sagt: Maddy, erzähl mal was von deiner Familie? Oder Maddy Ben fragen würde, was denn seine Pläne sind wenn sie ankommen. Ob er vielleicht mit ihrer Familie Weihnachten feiern möchte? Sie rufen auch nicht bei ihren Eltern an, um Bescheid zu geben, dass sie jemanden mitbringt. Ja, 5 Stunden sind halt schon recht kurz wenn man sich so viel zu erzählen hat. Ahahaha, hatten sie ja nicht!
Man merkt vielleicht, das Buch nervt mich ein wenig und ich finde, man sollte heutzutage solche Bücher nicht mehr schreiben.
Ausserdem verursachen die Sexszenen bei mir ein leichtes Unwohlsein, obwohl Madison einigermassen einverstanden scheint. Es wirkt aber, als würde sie sich einfach überrollen lassen und wüsste auch in dieser Angelegenheit nicht, wie man einfach mal nein sagt. Aber klar, der erste Sex mit einem neuen Partner, den hat man als noch relativ unerfahrene Frau gerne auf dem Damenklo nachdem man sich dort direkt vorher noch die Augen ausgeheult hat. Ich fühle mich stellvertretend für sie total überrumpelt und überrollt.
Ich weiss nicht was ich zum Rest sagen soll, ich will ja keinen Roman über den Roman schreiben 😃, Ashton ist immer noch seltsam.