So, jetzt habe ich auch das erste Drittel beendet. Ich find die Geschichte bisher ganz süss. Am Schreibstil fällt mir nichts Negatives auf, er liest sich für mich sehr geschmeidig 😁
Mit Madison habe ich allerdings noch ein wenig Mühe. Ich finde es toll, dass sie sich neu erfinden will, aber gleichzeitig wird sie als Mäuschen dargestellt, das sich nicht richtig traut, seine Meinung zu sagen. Ich verstehe es so, dass sie ein Teenie-Sternchen war – also so mit 16 bis 18 im Rampenlicht stand? Oder sogar noch jünger? Einerseits verstehe ich, dass sie von ihrem Management und diesem seltsamen Background-Gitarristen betüdelt wird, andererseits hat sie ja Bühnen- und Medienerfahrung. Und nun ist sie fünf Jahre älter, wünscht sich ein Comeback und eine Stilveränderung, verfällt aber trotzdem wieder in dieses Mäuschen-Stadium.
Ich fand es gut, dass sie in dieser Fitting-Szene allen – auch Ben – gesagt hat, sie könne für sich selbst schauen. Ich habe noch Hoffnung, dass das etwas wird mit ihr 🙂 Zudem habe ich viele Fragen zu ihrer Vergangenheit und hoffe, die werden im Verlauf der Geschichte noch beantwortet. Wo sind ihre Eltern? Wo ist sie aufgewachsen? Sie scheint in New York völlig auf sich allein gestellt zu sein. Was hat sie in den letzten fünf Jahren gemacht? Wie ist sie überhaupt ins Rampenlicht geraten – oder wurde sie eher dort hineingezerrt?
Und Benjamin … hm. Mit ihm werde ich auch nicht richtig warm. Schon allein die Frage nach seinem Alter: Ich stelle ihn mir eher Mitte bis Ende 30 vor. Er soll ja seit 20 Jahren im Showbiz sein – High-School-Ball-Auftritte zählt man da wohl nicht dazu. Grundsätzlich mag ich ihn, er wirkt nicht abgehoben, zumindest nicht gegenüber Madison oder den Management-Leuten. Aber warum interessiert sich ein «Rockstar» für ein «Pop-Sternchen»? Ich frage mich, ob der Altersunterschied zwischen den beiden wirklich so etwa 10 bis 15 Jahre beträgt.
Sein Verhalten gegenüber Ashton finde ich zudem ziemlich kindisch, fast schon idiotisch. Der Junge ist vermutlich nicht viel älter als Maddy und offensichtlich keine Konkurrenz – sie schenkt ihm ja kaum Beachtung. Ich frage mich auch, ob ihn die erste Begegnung im Lift nicht doch etwas vor den Kopf gestossen hat, weil Madison ihn nicht erkannt hat. Und auch bei ihm würde ich gerne mehr über seine Vergangenheit erfahren. Warum braucht er so dringend Geld? Er scheint sich ja immer noch gut mit seiner Band zu verstehen, und bei ihm ist auch nicht von einem Comeback die Rede. Warum tritt er also nicht einfach auf und geht seinem Job als Sänger bzw. Musiker nach?
Dass in der Übersetzung komische Wörter vorkommen, ist mir übrigens nicht aufgefallen – ich gehöre aber auch schon zu den älteren Semestern. «Schätzchen» hat bei mir einfach den Eindruck verstärkt, dass ein deutlicher Alters- und Machtunterschied zwischen den beiden besteht.
Das Buch selber gefällt mir nicht 100%. Das Titelbild ist ganz nett, aber ich mag nicht dass es nicht das Standard-Format hat. Und der Satzspiegel innendrin sieht auch nicht gut aus. Mehr Rand wäre schöner. Aber in der Hinsicht bin ich immer ein wenig picky.