So, ich habe den ersten Abschnitt nun auch “aufgeholt” und möchte meine Leseeindrücke noch mit Euch teilen, obwohl sie sich grösstenteils mit Euren Kommentaren decken:
Auch ich war baff von der Erzählweise, dem Schreibstil, finde ihn richtig gelungen, bildhaft und spannend. Ich fand ihn durch die ganzen Rückblenden und “wenn ich gewusst hätte, dass” ähnlich wie bei Happiness Falls, aber viel viel sanfter und auch stimmiger.
Ich habe den Gesang der Flusskrebse auch gelesen, habe aber überhaupt nicht daran gedacht. Vermutlich auch, weil die Marsch für mich dann doch naturmässig völlig anders ist als hier. Das hat mir übrigens am Anfang gefehlt, eine Karte. Ich habe mir angesehen, wo das alles ist und über den Bau der Dammanlage noch ein wenig nachgelesen, die im Prolog erwähnt wird. Und als Wil als Indianer “verurteilt” wurde, ist mir Der rote Seidenschal eingefallen.
Darf ich zum “Gottesgespräch” noch nachfragen, warum ist das Verhalten widersprüchlich? Ich bin zu wenig “Methodisten”-sicher, als das ich da einen Widerspruch sehe im Verhalten gegenüber Ruby-Alice. Ich stelle mir vor, dass zur damaligen Zeit dann doch das eine oder andere “teuflische” auf Menschen übertragen wurde. Ganz so, wie auch in Europa die Hexe einen Pakt mit dem Teufel einging (sehr salopp formuliert). Oder meint ihr, dass auch in Seth - ich formuliere jetzt mal drastisch - der Teufel steckt? Ich fand, dass der Versuch da war, Seth die Stirn zu bieten, aber er wird als sehr rebellisch gezeichnet und da finde ich es glaube ich auch als Eltern schwer, durchzugreifen …?
Was Victoria nun macht, will ich mir nicht vorstellen … trauern, ihr Kind kriegen. Und Rache, könnte sein. Ich wünsche mir, dass sie sich nach den Indianerstämmen von Wil erkundet, sich also auf die Spuren von seiner Familie macht, obwohl die, soweit ich das in Erinnerung habe, ggf. gar nicht mehr da ist. Aber vielleicht kommt Wil doch aus einem Reservat? Irgendwie hat mir da vielleicht auch ein wenig Info gefehlt - im Rausch der Liebe blieb wohl nicht viel für Herkunftsreden. Aber das fand ich irgendwie auch schön, dass man nicht immer reden muss.
“… Wilson Moon die Zeit nicht so erlebte wie die meisten Menschen, und übrigens auch noch ein paar andere Dinge. Er hatte es nie eilig, er nestelte nicht nervös an etwas herum, und er empfand eine Schweigepause zwischen zwei Menschen auch nicht als peinliches Gefäss, das man dringend mit Geplauder füllen musste. ”
Ich freue mich aufs Weiterlesen, auch wenn dieser Abschnitt nebst all der schönen Sprache und Gefühle auch mit einer sehr düsteren Szene endet und doch auch sonst sehr Trauriges (Og, Ruby-Alice, Cal und das Baumhaus) zu berichten wusste.