Mein Leseeindruck subjektiv, aber spoilerfrei 😉
Eine unglaublich ansteckende Rezension, in der auch die Hintergründe Südkoreas sehr gut dargelegt wurden hat mich dazu bewogen das Buch zu kaufen. Ausserdem lese ich immer wieder gerne aus diesem Kulturbereich.
Der Schreibstil ist einfach gehalten, sachlich, ja fast schon ein bisschen berichterstattungsmässig, was mich aber nicht weiter störte, da ich diesem Phänomen in der asiatischen Literatur schon öfters begegnet bin.
Das Buch startet im Jahr 2015 und endet 2016,dazwischen wird in Rückblenden, chronologisch, begonnen mit der Geburt der Protagonistin aus der Sicht ihres Arztes erzählt.
Kim Jiyoung die Hauptperson in dieser Geschichte bleibt durch den nüchternen, faktischen Schreibstil für mich unnahbar. Zwar haben mich ihre Lebensumstände durchaus mitgenommen und auch erschreckt. Dennoch blieb sie für mich eine Figur, die auch durch jede Andere hätte ersetzt werden können. Von daher passt das Cover eigentlich perfekt und “ beschreibt” das Gefühl welches Kim Jiyoung bei mir hinterlassen hat. Auch alle weiteren Charaktere, die für die Handlung wichtig waren wurden so oder ähnlich dargestellt.
Mich hat die ganze Thematik sehr interessiert, vor allem deshalb, weil ich über Südkorea sozusagen nichts wusste. Umso erstaunter oder besser gesagt geschockter war ich, über diese rückständigen Verhaltensweisen gegenüber Frauen in einem nach aussen so modernen Land. Durch die, wie oben schon geschrieben gut recherchierte Rezension hatte ich mir schon etwas Hintergrundwissen ( Kultur, Geschichte ) angeeignet. Ohne diese Informationen wäre ich vielleicht noch überraschter gewesen, weshalb dieses Land noch nicht weiter war in Bezug auf die Frauenrechte.
Trotz des rationalen Stils hat die Geschichte bei mir Emotionen ausgelöst vor allem Wut! Darauf, dass Frauen und Mütter überall auf der Welt die ein oder andere Situation in dem Buch nur zu bekannt sein dürfte……
Vier Sterne