JoergHendrik über das Thema Sprache könnte ich mich immer wieder unterhalten und es würde wahrscheinlich nie langweilig werden. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass allein von der Schreibsprache bis hin zur Sprechsprache viele Unterschiede zu beachten gibt. Denke ich allein an die vielen unterschiedlichen Dialekte, die es im Deutschen gibt. Dann nimm das Schweizerdeutsch, welches von Kanton zu Kanton verschieden gesprochen wird. Natürlich einigten die Schweizer sich auf ein Standarddeutsch, welches in der Schule gelernt wird, aber prinzipiell gibt es: Zürideutsch, Baslerdeutsch, Berndeutsch etc… und das ist gut so.
Nun stell dir mal einen Übersetzer vor, der dieses ganzen gesprochenen Deutscharten übersetzen soll. Was tut der als erstes? Simplifizieren - vielleicht findet er einen ähnlichen Dialekt im Englischen, den er für die Übersetzung benutzen kann, aber meist geht die eigentliche Sprache in der Übersetzung verloren.
Unter bestmöglichen Übersetzung verstehe ich, das der Übersetzer sich wirklich Mühe gibt, die Worte des Autors wiederzugeben, vielleicht in einer der zu übersetzenden Sprache angepassten Art und Weise. Damit meine ich nicht, dass er grob ins Ursprungswerk eingreift, sondern einfach nur Bekanntes in das Werk einfliessen lässt zum Beispiel Zeitgenössische Redewendung oder den Kulturkreis mit einbezieht. Manche Sprachen kennen zum Beispiel kein der die das sie haben ein Wort dafür oder gar keins. Genauso gibt es Völker die zählen: eins, zwei, viele. Es sind diese feinen, kleinen Unterschiede einer jeden Kultur, einer jeden Sprachen, eines jeden Landes, die in die Übersetzung einfliessen und bedacht werden müssen und ich finde das nicht schlimm. Denn was wir nicht verstehen oder uns fremd erscheint kann sowohl Ablehnung als auch Interesse in uns auslösen.
Vielleicht war Interpretation das falsche Wort, welches ich genutzt habe. Vielleicht wäre Variation ein besseres gewesen. Natürlich finde ich es schön, wenn jeder seine eigenen Ideen und Interpretationen zu einem Buch findet, ob nun eine Übersetzung gelesen wird, oder der Autor in seiner Sprache gelesen wird. Obwohl viele Autoren uns verschlossen blieben, würde es nicht den fleissigen Übersetzer geben, der uns diese mit seiner Übersetzung nahe bringt.