Hm, mein Fazit: Ich hätte das Buch ohne euch wohl nicht fertig gelesen. Das Spannendste an allem fand ich den Austausch mit euch! 😉 V.a. die Geschichte um die «alte» Alice und Luke gefällt mir nicht: Viel zu klischeehaft, v.a. fühle ich mit den Charakteren überhaupt nicht mit. Etwas durch das Buch getragen hat mich die Geschichte um die junge Alice, die hat mich etwas bewegt.
Das Ende war dann etwas besser als erwartet. Mir gefiel, dass diese ganze gekünstelte Welt nicht mehr da war (keine Betonung mehr, wie super schön und super erfolgreich und super berühmt alle sind, welche super Jobs sie haben etc.). Da ging’s plötzlich mehr um die Menschen dahinter, das hat mir gefallen. Auch fand ich schön, dass es kein «perfektes Happy End» gegeben hat. Ich dachte während der gesamten Lektüre, dass so ein kitschiges «Wir-haben-uns-alle-wieder-lieb-und-alles-ist-wieder-perfekt-Ende» zu diesem klischeehaften Anfang des Buches super gepasst hätte – mir persönlich hätte es den Rest gegeben… Alles in allem war der Schluss dann aber auch recht knapp, nach all den ausführlichen Beschreibungen vorher konnte ich kaum glauben, dass am Schluss alles so schnell ging. Irgendwie war ich aber auch erleichtert, dass sich das Ende nicht mehr ewig hinauszögerte.
Verbessert hat sich meine Meinung zum Buch im Gegensatz zum Beginn der Lektüre etwas, weil wir endlich erfahren haben, in welchem Zusammenhang diese ominösen Zitate zu Beginn mancher Luke-Kapitel stehen. Ich wäre nie darauf gekommen, dass diese Figur im Buch auftaucht! Entsprechend muss ich wohl die vorgängig mal geäusserte Kritik wieder zurücknehmen, dass Empson da einen völlig unbekannten Psychologen zitiert, anstatt jemanden aufzuführen, der wirklich was von der Materie versteht. Aber Fakt bleibt: Die Zitate wurden je länger je einfältiger, erinnerten mich an Inputs mancher Möchte-gern-Psychologen. Beim Lesen dieser dachte ich immer: Wie schön, wenn Psychologie wirklich so einfach wäre und man alles entweder einfach weiss oder schwarz sehen kann… Für mich waren diese Zitate einfach nur überflüssig und haben etwas die Oberflächlichkeit der Charaktere widergespiegelt…
Meine Erwartung hat sich insofern erfüllt, als dass ich vor der Lektüre hier mal festgehalten habe, dass «Eines Tages für immer» für mich soviel bedeutet, als dass sich zwei Lieben de erst nach dem Tod beider wieder «nah sein können», eben «für immer» beieinander sein können. In Bezug auf Jake und Alice ist dies ja nun eingetroffen.
Was mich am Buch auch nach wie vor etwas stört, ist, dass ich völlig andere Erwartungen hatte. Das Cover und der Titel liessen mich einen kitschigen Liebesroman erwarten, was nicht wirklich stimmte. Das für mich Spannendere am Buch war wirklich das Familiendrama oder dann gegen Ende der psychologische Hintergrund. Wenn ich mir das Buch gekauft hätte (eben mit dieser falschen Erwartung), wäre ich wohl recht enttäuscht gewesen. Der englische Titel «Mine» gefällt mir viel besser und mich nähme wirklich wunder, was sich Karin Diemerling, die das Buch aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt hat, dabei gedacht hat. Auch fände ich es spannend zu erfahren, was die Überlegungen hinter diesem Cover waren – für mich passt es überhaupt nicht! (Wobei: Bei mir drauf hat’s einen Aufkleber mit der Aufschrift «Von der Autorin des Bestsellers» und dann ein Bild eines anderen Buches von Empson – da sieht man, dass es das gleiche Muster ist, einfach in anderen Farben. Vielleicht wollte da jemand die Covers einfach ähnlich gestalten anstatt sie dem Inhalt anzupassen. Für mich leider eine Fehlentscheidung. Auch der Klappentext sagt meiner Meinung nach nicht viel über den wirklichen Inhalt aus – wieder ein Element, das völlig falsche Erwartungen weckt. Fakt: Für mich war das Buch weder wirklich eine Liebesgeschichte noch wirklich ein Drama, geschweige denn ein Thriller, wie’s der Klappentext der englischen Version uns glauben machen wollte. Alle Genres wurden etwas angeschnitten, für mich aber auf zu oberflächliche Weise. Weder Fisch noch Vogel, würde ich sagen…