Schmoekerhuhn
Ich war von Anfang an sofort drin in der Geschichte – als würde man direkt hineingezogen. Manche Szenen haben sich dabei wie ein schwer verdaulicher Klaps angefühlt, was mich gleichzeitig herausgefordert und fasziniert hat. Besonders die zeitlosen Beispiele und die bildhafte Sprache sind mir aufgefallen. Die Worte wirken oft fantastisch, fast wie ein Spiel mit Samuels Gefühlen. Spannend fand ich auch die Kontraste zwischen den Figuren, etwa Sonja → Sonne.
Sehr eindrücklich waren für mich die Beschreibungen von Sonne und Mond. Diese Gegensätze scheinen für mich Teile unseres eigenen Seins zu spiegeln. Ich mag die Mond besonders – vielleicht weil sie für mich etwas Verborgenes, Rätselhaftes symbolisiert. Auch die Begegnungen, voller Distanz und gleichzeitig Spannung, haben mich gepackt.
Das Zusammenspiel von Nähe und Ferne, von Liebe und Hass, hat mich immer wieder überrascht. Besonders stark fand ich die Szene, in der die Kraft eines Abends die „Unmacht“ des Verlusts fast aufheben konnte. Überhaupt spielen Ambivalenzen in diesem Abschnitt eine grosse Rolle.
Einige Passagen haben mich so gepackt, dass ich sie beinahe verschlungen habe. Tiefere Wünsche, vielleicht auch meine eigenen, wurden dabei angestossen. Schön fand ich die vielen Momente von Licht und Dunkelheit – ich hatte das Gefühl, dass darin noch viele Geschichten verborgen liegen.
Auch in den späteren Kapiteln hat mich die Bildsprache nicht losgelassen. Der Brief, voller Melancholie, hat Sonne für mich noch greifbarer gemacht. Gleichzeitig wurde Samuel immer vertrauter. Und dann wieder diese Spannung, wenn Sonne fast etwas von sich preisgibt – und dann doch nicht.
Insgesamt habe ich die Mischung aus persönlicher Nähe, starken Bildern und symbolischen Gegensätzen sehr intensiv erlebt. Ich bin neugierig, wie sich die Sonne und die Mond weiter entwickeln – und welche Spiegelungen der Vergangenheit auftauchen werden. 🌙☀️