Das Ende war für mich kein rundes Happy End, aber es hat zur Geschichte gepasst. Es bleibt ein bitterer Beigeschmack, weil nicht alles geklärt wird. Gleichzeitig passt dieses Offene gut zur düsteren Atmosphäre des Romans.
Ich hätte gerne mehr über Arnika und Arve erfahren – das hat mich neugierig zurückgelassen. Andererseits macht es die Geschichte realistischer, weil man eben nicht immer alle Antworten bekommt.
Ich hatte das Gefühl, Asa wusste, dass der Grieche ihr folgen würde. Vielleicht war es sogar ein unbewusster Wunsch, dass er ihr Schicksal besiegelt. Es wirkte fast wie eine Mischung aus Kalkül und Resignation.
Es hat mich überrascht, dass Asa Jasper getötet hat, weil sie damit selbst die Grenze überschritt, die sie eigentlich von ihm trennte. Gleichzeitig konnte ich ihre Reaktion nachvollziehen – nach allem, was passiert war, wirkte es wie ein Befreiungsschlag.
Bei Kaya glaube ich, dass Jasper ihre dunklen Seiten verstärkt und herausgekitzelt hat. Aber in ihr steckte wohl schon von Anfang an ein Stück ihrer Urgrossmutter. Spannend, dass Asa das so lange nicht sehen wollte.
Augusta wirkt nach allem noch komplexer – man versteht ihre Härte besser, auch wenn sie dadurch nicht sympathischer wird. Bei Eugen bin ich unsicher: ganz unschuldig war er sicher nicht, aber vielleicht tatsächlich weniger aktiv beteiligt, als man zuerst dachte.
Marla blieb für mich eher eine Randfigur. Ihre Verehrung für Asa wirkte fast übertrieben – vielleicht auch, weil sie selbst nie diese Stärke oder Rolle hatte. Aber so richtig greifbar wurde sie für mich nicht.
Ich glaube nicht, dass die Prüfungen endgültig vorbei sind. Selbst wenn sie offiziell beendet wurden, bleibt die Idee in manchen Köpfen lebendig. Gerade weil so viele Dörfer involviert waren, könnte sich das noch lange fortsetzen.
Fazit: Für mich war Asa insgesamt eine sehr fordernde, aber auch eindrucksvolle Lektüre. Die Familiensaga fand ich spannend, doch die Brutalität und das Ausbleiben klassischer Thriller-Elemente haben meinen Lesespass eingeschränkt. Mit fast 700 Seiten war es ein anstrengendes, aber durchaus besonderes Buch, das mich nicht durchgehend fesseln konnte.
Vielen Dank an die Leserunde für den Austausch und die spannenden Denkanstösse!