Mich hat auch der letzte Teil überzeugt. Im Gegensatz zu anderen aus der Runde hatte ich anfangs (tatsächlich schon bei meiner Bewerbung) etwas Bedenken, ob ich bei dieser hohen Seitenzahl wirklich mithalten kann. Ich schaffte es aber sogar fast locker, weil ich so gerne darin gelesen habe.
Ich liebe die vielen Facetten in Form von verschiedenen Sichtweisen und Zeitsprüngen. Mit den Namen hatte ich nur einmal Mühe, als Asa bei Lucie war, da brauchte ich einen Moment um zu verstehen, wer sie ist.
Mir hat vorallem ihr Erinnerungsabstecher gefallen, als sie ihre ganzen verstorbenen nahestehenden Personen in ihrem Haus getroffen hatte. Es war so schön beschrieben, dass ich eine Wärme und Ruhe spürte, vermutlich wie Asa.
Natürlich hätte auch ich gerne noch etwas über Arnika oder Arve gelesen, aber es störte mich jetzt auch nicht, dass sie nicht mehr erwähnt wurden. Ausserdem wäre es spannend gewesen, wie Bruckner und Toya das alles gesehen hätten. Aber die Geschichte ist aus Asas Sicht beschrieben, da kann es nach ihrem Tod nicht weitergehen.
Der Grieche ist ja nicht von sich aus zurückgekehrt, sonern weil er von Asa einen Zettel mit den Koordinaten, dem Datum und der Zeit bekommen hat. Es war für die Geschichte irgendwie ein rundes Ende.
Einerseits war ich überrascht, weil sie ihn ja sosehr liebte, aber andererseits konnte ich auch ihren Schmerz wegen Kaja nachvollziehen, und mit allem was sie gelernt und erlebt hat, war die Reaktion dann doch nicht mehr überraschend.
Ich hatte aus Lucies Erzählung eher den Eindruck dass Kaja es nur ihrem Vater rechtmachen wollte. Vermutlich hat sie die Skrupellosigkeit von Augusta geerbt, aber vielleicht wäre das ohne die Prüfung und Jaspers Vorbereitung gar nicht so extrem geworden… Vielleicht hätte ihr Asa einen vernünftigen Umgang mit der Wut zeigen können, hätte sie davon gewusst. Jasper wurde mir zunehmend unsympathischer, je mehr ich über ihn erfuhr.
Augusta empfand ich als Tyrannin. Wer nicht nach ihrer Pfeiffe tanzte, wurde beseitigt. Ich hätte erwartet, dass Asa bei ihrem Ende etwas handgreifflicher wird. Sie war sehr ruhig und gefasst und überliess es quasi dem Zufall, ob ihre Rechnung aufging. Da war ich etwas überrascht. Aus Eugen wurde ich nicht recht schlau…
Marla fand ich speziell. Etwas arrogant und ziemlich überzeugt von ihren Fähigkeiten. Ich fand sie noch etwas unreif und schade, dass sie von ihrem Vater beinahe runtergemacht wurde, aber bei Ludwig nicht weiter erstaunlich.
Naja, ich denke schon auch, dass die Prüfung in vielen Kopfen noch tief verankert ist, aber in diesem Rahmen können sie vermutlich nicht mehr stattfinden. Die Behörden werden da hoffentlich ein Auge darauf haben, nachdem Asa alle anderen Dörfer hat auffliegen lassen. Aber vielleicht in einem anderen Dorf (das noch nicht beteiligt war) und in abgeänderter Form?!
Jemand hat sich gefragt, wie der Autor auf diese Themen kam. In der Widmung schrieb er ‘für […] Ken Follett […]’ die anderen scheinen auch Autoren zu sein, aber bei ihm weiss ich, dass er auch solche Schincken über den Krieg schreibt (bisher habe ich aber noch nichts von ihm gelesen). Vielleicht daher die Inspiration.