Als Kind kannte ich schon den grossen weissen Wal “Moby Dick”, doch die Geschichte dazu kannte ich bisher noch nicht. Da ich nun angefangen habe Klassiker zu lesen, wollte ich nun dies nachholen und bereitete mich auf eine abenteuerliche Reise vor, die leider wie ein Schiff abgesoffen ist…
Ismael möchte als Matrose auf einem Walfängerschiff eine Anstellung finden. Zusammen mit seinem Freund Queequek tragen sie sich schliesslich auf Pequod ein und stechen paar Tage später ins Meer ein. Den Kapitän Ahab haben sie erst kennengelernt, als sie schon aufs Meer waren. Sein Ruf ist nicht gerade der Beste, da er anscheinend verrückt geworden ist, seitdem ihm ein Wal ein Bein abgebissen habe. Mit der ganzen Besatzung kommt Ismael zwar gut zurecht, aber mit der Zeit merkt jeder, dass sich das Benehmen des Kapitän Ahab immer mehr verändert, je länger sie auf dem Meer sind. Nichts scheint mehr wichtiger zu sein, als sich auf die Jagd nach dem sogenannten Moby Dick zu machen. Koste es was es wolle.
Ich bin nicht gerade ein Fan von Abenteuer-Geschichten, aber Moby Dick wollte ich unbedingt lesen. Es fing ja nicht schlecht an, man lernte den Hauptcharakter kennen, dessen Freund, als auch die gesamte Besatzung. Aber während der Reise passierte so gut wie gar nichts. Der Schreibstil war für mich eher schwierig, weil es sich andauernd ändert. Mal poetisch, mal schnell und wild, mal theatralisch… an sich ist dies nichts schlimmes, aber weil sich die Geschichte so in die Länge zog, hatte ich richtig Mühe und die Geschichte konnte mich nicht wirklich packen. Noch dazu kam, dass alle Charaktere nur oberflächlich beschrieben wurden, somit liessen sie mich eher kalt (so hart es auch klingt). Wir lernen noch die alten Ausdrücke kennen, die damals oft gebraucht wurden auf einem Schiff. Dies fand ich sogar spannend und es wurde auch manchmal etwas näher erklärt, was mit Walen zu tun hat. Richtig grausam und erschreckend fand ich die genaue Beschreibung, wie der Wal getötet, gefangen und enthauptet wird, damit man an sein Öl heran kommt. Dies hat nur dazu geführt, dass ich es noch weniger lesen wollte, hab mich aber weiterhin dazu gezwungen. Moby Dick kam erst in den letzten 30 Seiten vor und wir erlebten das bittere Ende der Geschichte. Also mir hat es überhaupt nicht zugesagt. Auch wenn es ein Klassiker ist und jeder die Geschichte von Moby Dick kennen sollte, hat es mich persönlich nicht wirklich packen können und bin nun froh, es hinter mich gebracht zu haben. Die Message dahinter hingegen hat mir sehr gut gefallen. Wir haben miterlebt, was Rache mit einem Menschen anstellen kann und ihn blind machen. Ich wollte Spannung und Abenteuer, dies bekam ich leider nicht. Schade, denn es ist so viel Potenzial vorhanden….