Die im zweiten Teil aufgebaute Spannung hat nicht angedauert.
Auf die Annäherung von Ellen kann Liske mindestens im Moment (noch) nicht eingehen. Sie kämpft mit sich und kann Ellen noch nicht an sich heranlassen. Liske macht Ellen dafür verantwortlich, dass sie sie allein gelassen hat und vermutlich auch dafür, dass sie selbst nie weg gegangen ist oder weggehen konnte, um etwas von der Welt “da draussen” zu sehen.
Ich hoffe, dass Jakob wieder einen Zugang zu seiner Tochter Metha finden wird. Vielleicht mit Hilfe von Ellen?
Seit Beginn des Buches wird beschrieben, wie arbeitsam die Halligerinnen und Halliger sind, jede Familie für sich. Mir scheint, dass in der Mitte des Buches ein erstes Miteinander entsteht, nicht mehr nur jede und jeder für sich. Und dass dies auf verschiedene Arten passiert: in der möglichen Zusammenarbeit im Rahmen des Wettbewerbs (Liske und Almut, Ellen, Jakob, Metha und die Schul-Kinder). Es scheint aber auch eine Annäherung von Arjen und Hendrik zu geben.
Begeisterung der Kinder für das Wettbewerbs-Theater zugunsten eines Hallig-Museums. Enttäuschung von Ellen, dass bereits feststeht, wer gewinnt: die Halliger, d.h. Liske (und Almut, eine Neuzugezogene) nicht die Neuzugezogenen (wie Ellen), die ja wieder weggehen. Spätestens im Winter. Da war Ellen wohl etwas naiv. Und passiert das auch heute noch? Beeinflussen Beziehungen immer noch, z.B. bei Bewerbungen? Lassen uns Beziehungen von Fakten ablenken, werfen wir unsere Überzeugungen dem “Frieden” zuliebe über Bord?
Ich bin gespannt auf den letzten Teil des Buches.