leleleni18
Ich habe den Plottwist auch nicht kommen sehen, er hat mich ziemlich überrascht. Das Buch war zwar spannend, trotzdem hatte ich immer wieder Mühe, wirklich dranzubleiben. Die vielen Namen haben mich teilweise regelrecht fertig gemacht, ich war oft verwirrt. Vielleicht lag es auch daran, dass ich nicht ganz regelmässig gelesen habe und immer wieder Pausen dazwischen hatte.
„Wohin du auch gehst“ war für mich insgesamt ein sehr intensives, aber auch herausforderndes Leseerlebnis. Von Anfang an hatte ich Mühe, in den Schreibstil und die vielen Namen hineinzufinden, was mich immer wieder ein wenig aus dem Lesefluss gebracht hat. Trotzdem war die Geschichte spannend und hat mich berührt, auch wenn ich das Buch nicht einfach so „weglesen“ konnte. Es ist definitiv keine leichte Kost, sondern verlangt Aufmerksamkeit und Auseinandersetzung.
Besonders eindrücklich fand ich, wie die Autorin schwierige Themen wie Homophobie, kulturelle Erwartungen und HIV aufgegriffen hat. Diese Schwere hat mich teilweise beim Lesen belastet, gleichzeitig macht aber gerade das die Stärke des Buches aus: Es rüttelt auf und lässt einen nicht kalt. Der Plottwist gegen Ende hat mich überrascht, auch wenn er mich im ersten Moment eher verwirrt hat. Das Ende insgesamt empfinde ich jedoch als sehr zufriedenstellend, weil es der Geschichte einen runden Abschluss gibt.
Ich würde das Buch nicht allen empfehlen. Es ist sprachlich und thematisch anspruchsvoll und sicher nicht für jede Leserin oder jeden Leser angenehm. Wer sich jedoch auf die Tiefe der Geschichte einlässt, bekommt ein eindringliches, berührendes und wichtiges Werk, das lange nachhallt.