Der zweite Abschnitt fand ich im Grossen und Ganzen weniger anstrengend zu lesen. Allerdings gab es einige Stellen, welche mir sehr langatmig vorkamen. Insbesondere die ganze Gespräche bei der Autofahrt und auch auf dem Boot fand ich irgendwie etwas langweilig, dort ertappte ich mich wieder dabei, mehr zu überfliegen als genau zu lesen.
Mein erster Gedanke beim zweiten Leseabschnitt war: Wow, ist das eine neue Phoebe? Als wäre sie mit neuer Energie in ein “zweites Leben” gestartet. Was ich auch gut verstehen kann. Grundsätzlich hätte sie sich ja umgebracht, sie hat den Suizidversuch ja begangen. Noch währenddem sie auf die Wirkung der Tabletten wartete, wurde ihr dann aber doch bewusst, dass sie nicht sterben möchte. Das ihr nun eine Art “zweite Chance” gegeben wurde, das ist wie ein Geschenk, welches sie nun in vollen Zügen geniessen will.
Dann, beim Lesen der Whirlpool-Szene habe ich direkt gedacht, dass das bestimmt der Bräutigam ist. Hatte dann ein bisschen Angst, was noch passiert, beziehungsweise immer noch. Es würde mir nicht so gut gefallen, wenn Phoebe und Gary plötzlich was miteinander haben. Für mich liegt der Fokus eher auf der neu entstehenden Freundschaft zwischen Phoebe und Lila und deren Dynamik.
Lila finde ich immernoch interessant. Ich denke, mit der überoffenen Art gegenüber Phoebe möchte sie kompensieren, was sie mit dem Rest ihrer Freundinnen und der Hochzeitsgesellschaft nicht hat. Als würde sie sich seit Jahren nach einer Freundin sehnen, welcher sie alle noch so intimen Details und Gedanke teilen kann. Dass Phoebe am Anfang so direkt zu ihr war bezüglich ihres Suizids hat da bestimmt mitreingespielt, nun sieht Lila in Phoebe eine Vertraute, der sie alles erzählen kann. Der Austausch der beiden, als Phoebe in der Badewanne war fand ich sehr schön. Beide haben sehr offen ihre Emotionen miteinander geteilt. Beide haben gesagt, was sie über den anderen denken und beide konnten das ihre eigentlichen Gedanken und Emotionen teilen.
Das Buch Mrs Dalloway und den Inhalt davon kenne ich leider gar nicht. Es scheint Phoebe wichtig zu sein, da es an sehr bedeutsamen Momenten in ihrem Leben eine zentrale Rolle gespielt hat. Dass ihr genau dieses Buch dort im Cornwall in die Hände fällt, muss für sie auch eine Art Wink des Schicksals sein.
Die Hochzeitsgesellschaft ist für mich so, wie man es sich vorstellt, wenn viele verschiedene Leute für den gleichen Event an einem Ort zusammentreffen. Manche sind toll und man mag sie, manche sind nervig aber müssen eingeladen werden, und in der Kombi wirds danm extra interessant. Allerdings finde ich, dass die Autorin etwas zu viel über die anderen schreibt und das macht es dann langatmig und anstrengend zu lesen. Es sind auch viele Personen und irgendwie ist es schwierig, den Überblick zu behalten, insbesondere da alle so kurze Namen haben.
Ich bin nun gespannt, was noch passiert. Phoebe ist plötzlich Trauzeugen und taucht so noch mehr in die Hochzeitsgesellschaft ein. Und wie geht es wohl mit Gary und Phoebe weiter?