bookki Ich bin bei deiner Aussage hängen geblieben, dass der Hammer der ungebetene Gast sein könnte. Es gibt doch diesen Spruch: «Wer nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel». Aber die Autorin (AGG) zeigt, dass man mit einem Hammer nicht nur Nägel einschlagen kann, sondern auch Schädel. Das Ereignis mit dem Hammer löst eine Kettenreaktion aus. Dies hat durchaus schicksalshafte Züge und bringt traumatische Erfahrungen mit sich. So gesehen, ist der Hammer ein «ungebetener Gast». Der Hammer wurde nicht eingeladen, sondern lädt sich selbst ein, steht überraschend auf der Matte und verändert das Leben der Protagonisten.
Ich bin kein Psychologe und daher ist meine Deutung mit Vorsicht zu geniessen: Das vergangene Ereignis mit dem Hammer ist so lange ein «ungebetener Gast», bis es neu gedeutet werden kann. Wenn vergangenen Ereignisse als «ungebeten» gedeutet werden, wenn sie verdrängt werden, darüber geschwiegen wird etc., verfolgen sie uns in der Gegenwart, triggern sie uns.
Ich bin auch kein Chemiker, aber die Einführung des Hammers in die Geschichte hat für mich etwas Experimentelles. Der Hammer bringt mit seiner Energie eine Reaktion in Gang. Die Autorin fasst in Sprache, was mit den einzelnen Elementen geschieht. Sie verbindet sie und erzählt, wie sie sich zueinander verhalten. Ob sich am Ende eine Formel herauskristallisiert? Ich bin gespannt.