joleli
So mein Sohn schläft endlich. Jetzt habe ich Zeit, um zu schreiben. ☺️
Ich hab das Buch ja schon beim letzten Mal fertig gelesen, aber um die aktuellen Fragen zu beantworten, hab ich die Kapitel, die wir bis jetzt lesen sollten, nochmal kurz überflogen – und mein Eindruck hat sich nicht geändert.
Gerade das hohe Erzähltempo empfinde ich als sehr störend und zerstört meiner Meinung nach die gesamte Geschichte. Die Szenen sind extrem kurz, es wird ständig die Perspektive oder der Ort gewechselt, ohne dass man wirklich emotional mitkommt. Alles wirkt für mich gehetzt, und die Geschichte hat dadurch überhaupt keine Tiefe. Ich hatte beim Lesen nie das Gefühl, wirklich drin zu sein. Es plätschert eher an einem vorbei.
Auch die Charaktere bleiben für mich total blass. Sie wirken nicht wie echte Menschen, sondern eher wie Figuren, die einfach bestimmte Rollen erfüllen sollen. Ich konnte keine Verbindung zu ihnen aufbauen – sie fühlen sich leblos an, fast wie Marionetten.
Besonders merkwürdig finde ich die Dynamik zwischen Meena und Sumi. Meena ist angeblich bei Sumi zu Besuch, aber in Wirklichkeit verbringt sie fast die ganze Zeit mit Namjoon. Er holt sie ab, sie geht mit ihm spazieren, verlässt mit ihm das Konzert (das wäre für mich das Letzte, wenn eine Freundin einfach mein Konzert mit meinem Bruder verlassen würde 🙄) – und Sumi taucht dabei kaum auf. Für mich wirkt es so, als sei Sumi eigentlich nur ein Vorwand, um Namjoon in die Geschichte einzuführen. Ihre Rolle fühlt sich wie die einer Lückenbüßerin an, was die Freundschaft zu Meena ziemlich unglaubwürdig macht.
Insgesamt hat sich durch das erneute Durchblättern für mich nichts geändert – das Buch packt mich einfach nicht, weder inhaltlich noch emotional.