Fanny
Im Gegensatz zu @Kisumi fand ich das Ende das Beste an dem ganzen Buch, da es für mich doch sehr überraschend kam. Mit Sabines Ableben hatte ich auch gerechnet, dass aber Lotti ebenfalls umgebracht wird nicht. Was mich aber noch fast mehr überrascht hat: Die Erkenntnis, dass Lotti wohl doch auch nicht so nett ist, wie es zu Beginn den Anschein machte, dass auch sie bereits “verwest”.
Alles in allem musste ich mich aber eher durch das Buch durchkämpfen. Gewisse Aspekte fand ich interessant, aber irgendwie nicht ganz ausgefeilt. Die Gesellschaftskritik, die geübt wird, war mir zu wenig tiefgründig und zu einseitig - für eine unterhaltende Story aber dann doch wieder zu omnipräsent.
So fand ich es prinzipiell interessant, dass die Rolle der Frau in unterschiedlichen Epochen thematisiert wurde, andererseits wurden mir die Frauen dann doch etwas zu stark in die Opferrolle gepresst. Den Vorteil im Geschlecht sehe ich einzig darin, dass sie aufgrund ihres Geschlechts unterschätzt und nicht als Gefahr wahrgenommen wurden. Wodurch sie es scheinbar einfach hatten an ihre Opfer zu gelangen.
Die Unterdrückung/Benachteiligung der Frau, sowie queere Beziehungen sind dann auch die Themen, welche für mich in allen Epochen vorherrschend waren.
Ich würde das Buch trotzdem dem Genre Fantasy zuordnen. Wenn auch mit historischen und gesellschaftskritischen Aspekten.
Ich muss gestehen, auch wenn das Ende etwas versöhnlich stimmt und mich überrascht hat, so bin ich nicht traurig, dass ich das Buch nun zu Ende gelesen habe. Wirklich fesseln konnte es mich nicht.