Meine Gedankem zum letzten Leseteil:
Der Abschluss bzw. die Auflösung, wer nun der Mörder ist, war für mich total überraschend. Patrick hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm.
Der Autorin Ina Haller ist es sehr gut gelungen, die Leserschaft lange Zeit im Ungewissen zu lassen und mehrere Personen als mögliche Täter zu verdächtigen - aber eben nicht Patrick, da die nötigen Informationen dazu fehlten.
Patrick hat den Tod seiner Frau und seines ungeborenen Kindes nie verkraftet. Krank vor Trauer und Wut auf das Schicksal musste für ihn ein Sündenbock her. Die Ersthelfer Eric und Paulina, die damals bestimmt alles versucht hatten um das Leben der Verunfallten zu retten, hatten in Patricks Augen versagt. Aber mit seiner Selbstjustiz und den vergifteten Pralinen ging Patrick eindeutig zuweit! Wie wir nun wissen, ging sein Plan nicht ganz auf.
Die Ermittlungen der Polizei und der Kreis ihrer Verdächtigen waren für mich absolut nachvollziehbar. Schliesslich muss jede Möglichkeit in Betracht gezogen werden. Anja hatte regelmässig mit beiden Todesopfern Kontakt und als dann noch die Spritze in ihrer Handtasche hatte, lenkte natürlich der Verdacht auch auf sie. Aber die Polizei fand heraus, dass Anja nichts damit zu tun hatte und selbst ins Visier des Mörders geraten war.
Ich kann auch absolut nachvollziehen, dass Anja herausfinden wollte, wer der Mörder war. Schliesslich wollte sie den Mörder bremsen und verhindern, dass noch weitere Personen sterben mussten. Aber durch ihre Nachforschungen geriet sie dann selber ins Visier des Mörders. Rückblickend war es vielleicht schon etwas leichtsinnig, dass Anja in ihrer Runde in der Öffentlichkeit über die Geschehnisse gesprochen und über den Mörder spekuliert hatten. Schliesslich hörte Patrick eines dieser Gespräche mit und wusste somit, dass die Luft für ihn dünn werden könnte.
Alles in allem fand ich es einen sehr gelungenen und unterhaltsamen Krimi. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen. Der flüssige Schreibstil von Ina Haller hat mir sehr gut gefallen und die Geschichte blieb immer spannend. Die von einigen bemängelte Tiefe hat mich jetzt weniger gestört. Das Setting des Krimis war toll und gleichzeitig lernte die Leserschaft noch etwas über die grösste Aarauer Tradition, den Maienzug.
Ganz bestimmt werde ich noch weitere Bücher von Ina Haller lesen und vielleicht auch noch mehr aus der Serie „Mörderische Tour de Suisse“.
Herzlichen Dank, dass ich bei dieser Leserunde dabei sein durfte!