Ein bisschen Capri-Feeling schadet tatsächlich gar nicht angesichts der Minusgrade und Schneeflocken 🙂
In der ambivalenten Beurteilung der Figur von Enrico Rizzi kann ich mich der Gruppe nur anschliessen, ich habe während der Lektüre keine Beziehung zu ihm aufgebaut. Die persönlichen Details, die man erfährt, werden nur angedeutet (seine Beziehung zu Gina und Francesca, der früh verlorene Sohn) und nicht wieder-aufgenommen oder vertieft - liegt es eventuell daran, dass Ventura seine Romane bereits als längere Serie plant und daher den Charakteren nur Stück für Stück Vielschichtigkeit verleihen will?
Ein ähnliches Gefühl der Oberflächlichkeit hatte ich auch bzgl. der von @JujuMa erwähnten Perspektivlosigkeit der Jugendlichen, die Ventura nur kurz erwähnt (dies erscheint mir etwas gewollt). Die Beschreibungen der Insel und des Wetters dagegen finde ich recht stimmungsvoll und überzeugend.
Engadin, mir ist die Parallele zwischen Lombardi und Donna Leons Patta ebenfalls ins Auge gesprungen 🙂 Dagegen scheint Teresa Villa aber deutlich weniger kompetent als die wunderbare Signorina Elettra 🙂
Ich fände eine genauere Beschreibung der Beziehung zwischen den beiden Schwestern Elisa und Raffaela noch spannend - während Raffaela ja wohl deutliche Trauer bei der Nachricht vom Tod ihrer Schwester gezeigt hat, scheint sie ihrer Affäre mit Simon extrem kritisch gegenüberzustehen…