Das dritte Drittel ist total vollgepackt. Einerseits mit den ganzen Edens die jetzt ab und an zu Familienessen und Familientrinken vorbei kommen. Das ist ganz nett, da es ja dann zu jedem der Geschwister bestimmt einen Buchband geben wird.
Andererseits lösen wir endlich das Geheimnis um die vermuteten Morde auf, was auch langsam Zeit wird. Ich finde mindestens das hätte schon im zweiten Drittel irgendwie ein wenig weiter gehen können.
Mir gefiel die Auflösung der Tode nicht 100%. Ja, ich hatte Rain das ganze Buch über nicht in Verdacht, aber kam sie überhaupt schon mal physisch vor oder wurde sie nur zwei oder dreimal erwähnt? Ich mag das nicht wenn in Krimis oder Thrillern oder auch nur im Tatort der Mörder oder die Mörderin bis 5 Minuten vor Schluss nie in der Geschichte war. Und hier war es genau so. Klar, es war ein bisschen überraschend als sie Winn plötzlich mit dem Fleischklopfer eins übergezogen hat. Aber wirklich nur ein bisschen. Das Frank nicht der unmittelbare Täter sein kann wurde ja mehrmals indirekt erwähnt weil Winn ja fühlt ob jemand schuldig ist oder nicht, und bei Frank hatte sie nie ein schlechtes Gefühl (das ist ein wenig ironisch gemeint, ich fand diese Erklärung etwas quatschig).
Gut, Rain zieht also Winn eins über und nimmt sie dann betäubt mit. Wie sehr ihr Frank dabei hilft sie in den Wagen zu bekommen sei mal dahingestellt. Die einzige Enkelin seines besten Freundes. Er ist also ein grossartiger Kerl wenn es darum geht mit viel zu jungen Mädchen zu schlafen, aber seiner Frau nicht dabei zu helfen eine Freundin zum töten wegzubringen? Da ist er dann ganz klein.
Es war dann schon nochmal ein bisschen spannend wie Rain es hinbekommt eine in Kampfkunst erprobte Polizistin auf einen Berg hochzutreiben. Weil es klar war dass Winn überleben wird. Nur nicht, wer sie retten kommt oder ob sie es alleine schafft, der Mörderin zu entkommen.
Und als ob ich nicht genug gemeckert hätte kommt noch ein Detail das ich absolut nicht mochte. Die Epiloge. Ich habe das Gefühl dass so in den letzten 10 Jahren fast jedes Buch in dem ein Liebespaar vorkommt hinten ein oder mehrere Epiloge folgen in dem das Paar dann mit 2,5 bis 3,5 Kindern glücklich in den Sonnenuntergang reitet. Muss für mich nicht sein. Lese ich die Epiloge? Ja. Find ich sie gut, nötig, wertvoll? Nein, es nervt. Es fühlt sich so nach einem Rückschritt in die 60er Jahre an. Alle Paare kriegen sofort Kinder. Es gibt keine anderen Lebenspläne, oder auch Beziehungsprobleme oder Träume die es zu verwirklichen gilt. Über die ich auch nicht unbedingt in Epilogen lesen muss, ich würd sie einfach weglassen und es den Lesenden überlassen, sich eine Zukunft für die Protagonisten zu denken. Aber ja, vielleicht bin ich damit alleine.
Alles in Allem hat mir das Buch gefallen weil es unterhaltsam war. Und meistens habe ich nicht viel mehr Ansprüche an ein Buch. Es muss mich unterhalten und das Lesen soll sich wie Spass anfühlen und nicht wie Pflicht. Das hat es durchaus erfüllt! Ich werde mir wohl Band 2 kaufen.