Fanny
Ich hatte ähnlich wie Carmibelle irgendwie andere Erwartungen an das Buch, den geschichtlichen Aspekt rund um China hatte ich beispielsweise so nicht erwartet, ebenso wenig, dass neben Lesley die Figur Ethel Proudlock eine solche Gewichtung erhält.
Die Geschichte hat mich nun im zweiten Teil etwas weniger gefesselt, da ich Mühe hatte, die verschiedenen Erzählstränge und die vielen Thematiken zusammenzubringen. Grundsätzlich empfinde ich die feministische Thematik rund um Lesley als Frau ihrer Zeit spannend, musste teils die Zähne zusammenbeissen, wenn ich ihr gewünscht hätte, ihr Leben mehr nach ihren Bedürfnissen und Wünschen leben zu können. Die Ungerechtigkeiten innerhalb der patriarchalen Strukturen, die sie bewusst wahrnimmt, versucht sie immer wieder, gegenüber den verschiedenen Männern in ihrem Leben einzubringen, das macht sie zu einer starken, empfindsamen Frau in dieser Geschichte. Der Prozess gegen Ethel Proudlock zeigt diese Ungerechtigkeiten teilweise auch auf, wenn Ethel als Frau den Schein viel stärker wahren muss, wenn es um Treue in der Ehe geht, als dies für Männer der Fall ist.
Da nun das Haus von Arthur auftaucht, erhält der Buchtitel für mich eine stärkere Bedeutung und ich frage mich, ob es sein kann, dass das Haus der Türen auf noch vielen anderen Ebenen für Lesley eine Rolle spielen wird?
@sweetwhite die Frage, weshalb Lesley sich so für die Interessen von Sun Wen einsetzt habe ich mir auch gestellt. Ich hatte anfangs die Vermutung, dass er selber der Grund ist, wobei ich mittlerweile von diesem Gedanken abgekommen bin. Ist ein Grund vielleicht, dass Lesley hier einfach eine Möglichkeit sieht und erhält, sich für etwas “Grösseres” einsetzen zu können und damit etwas bewirken zu können? Vielleicht wird uns diese Frage im weiteren Verlauf noch beantwortet🙂