Es geht um Märchen und das Cover ist einfach nur traumhaft. Also musste ich dieses Buch kaufen. Ich konnte mir noch gar nicht vorstellen, um was es eigentlich genau geht. Eine Alice, die zu ihrem Ursprung zurück muss. Doch was genau ist damit gemeint? Ich hatte mir so einiges vorgestellt, aber ganz sicher nicht das. Einerseits fand ich das Schaurige ziemlich interessant, aber schlussendlich war ich doch froh, aus Hazel Wood wieder herausgekommen zu sein.
Alice hat ein sehr spezielles Leben: sie und ihre Mutter bleiben nie länger als nötig an einem Ort. Jedes Mal, wenn das Unglück sie eingeholt hat, packen sie ihre Sachen und gehen zum nächsten Ort. Weswegen Alice auch keine Freunde hat und sie weiss auch nicht wie es ist, sesshaft zu werden. Eines Tages kam ein Brief an mit der Meldung, dass ihre Grossmutter, eine berühmte Märchen-Schriftstellerin, verstorben sei. Zuerst dachten sie, die Gefahr wäre vorbei. Doch da täuschten sie sich… Alice hat ihre Grossmutter nie kennengelernt, ihre Mutter wollte das nicht. Im Grunde kennt Alice nicht die Gründe, was damals mit ihrer Mutter und Grossmutter vorgefallen war. Doch eins steht fest: jemand will Alice zu ihrer Grossmutter zurück bringen. Doch warum? Als plötzlich Alice’ Mutter verschwand, spürt sie, dass sie nach Hazel Wood muss. Trotz der Warnung ihrer Mutter. Gemeinsam mit ihrem Freund Ellery Finch machen sie sich auf dem Weg dorthin und erleben dabei ihr Abenteuer ihres Lebens.
Ich hab gemischte Gefühle. Einerseits war der Beginn alles andere als leicht. Ziemlich verwirrend und ich brauchte ewig, bis ich der Geschichte mehr oder weniger folgen konnte. So richtig spannend wurde es hingegen erst, als ihre Mutter verschwand. Ich habe darauf gewartet, die Märchen kennenzulernen. Doch diesbezüglich wurde ich enttäuscht. Es wurden nur zwei Geschichten erzählt. Und bei einer kannte man nicht mal das Ende. Mit den Charakteren hatte ich gar keinen Bezug. Sie waren einfach nur blass und oberflächlich, obwohl sie mich eigentlich interessiert hätten. Alice ist die Hauptprotagonistin und sie hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Sie wusste genau, was sie sagen muss. Gleichzeitig hat mich ihre schnelle Wut etwas verwirrt. Als ob sie nur auf Ärger aus ist, was ja eigentlich nicht stimmt. Die Art und Weise, wie Alice nach Hazel Wood kam, war interessant, spannend, aber auch zum Teil etwas gruselig. Ich hätte mir hier aber viel mehr Details zu den Märchenfiguren gewünscht. Wir begleiteten zwar Alice, aber es war alles ziemlich oberflächlich. Als ob dem Leser absichtlich Informationen verwehrt wurden. Der Hauptteil, also das Ende, war meiner Meinung nach auch nicht wirklich logisch. Die Geschichte hat sich zwar einigermassen zusammengefügt, aber logisch war sie irgendwie auch nicht. Schlussendlich hatte ich auch keinen Bezug zu der Geschichte gefühlt und war auch froh, es beendet zu haben. Sie hat durchaus Potenzial, doch die Umsetzung war jetzt nicht wirklich gut gelungen. Ich hätte mir generell mehr Tiefe gewünscht. Es ist jetzt nicht das Buch, welches man unbedingt lesen muss. Es ist ok, für Zwischendurch. Mehr aber nicht.