Ich habe es verpasst, in der zweiten Runde zu schreiben und hole es nun abschliessend nach.
Für mich kam das Buch zur richtigen Zeit, seit längerem überlege ich, über meine Familie zu schreiben. Ich bin sehr gut darin, alles tausendmal zu überlegen und mir diesen oder den anderen Plot zu überlegen. Aber eben: Ich überlege und schreibe nicht. Vor ein paar Tagen bin ich in die Berge und wollte: Schreiben. Im Gepäck Milena Mosers Buch. Und es war dann so spannend zu lesen, dass ich das Buch quasi durchgelesen habe. Milena Moser schreibt flüssig und einfach. Es bleibt spannend. Ich fand, im zweiten Teil war ihre Geschichte fast besser als die Übungen. Und doch haben mich auch die Übungen sehr beschäftigt, ich fing sogar an, die Morgenübung zu machen: Wie wacht die Person auf, was sieht sie, hört sie, usw. Spannend finde ich auch die Übungen mit Dialog und Beschreibung abzuwechseln. Ich glaube, es lohnt sich, immer wieder mal das Buch hervorzunehmen und sich inspirieren zu lassen.
Unter dem Strich scheint mir zentral - wie andere es auch schon erwähnt haben - wie wichtig Milena Moser das Schreiben ist. Dass sie es einfach ins Zentrum setzt und damit vieles erobern kann. Ich habe auch schon gehört: Schreiben ist denken. Wenn man schreibt, denkt man «laut» nach und steht danach an einem anderen Punkt.
Im Gespräch mit einer anderen Autorin hörte ich von ihr, dass sie zu einer Figur x Seiten über Kindheit und alles geschrieben hat. Am Schluss merkte sie zwar, dass die Kindheit eigentlich in der eigentliche Geschichte nichts verloren hatte, deshalb liess sie diese Seiten weg. Dennoch konnte sie auf den Erfahrungen, dem Kennenlernen der Figur aufbauen. Die Reise dahin war also nicht umsonst.
Zum Schluss wünsche ich nun uns und mir viele schöne, bewegende, spannende Schreibmomente. Und dass wir uns die Zeit nehmen, es zu tun, es zu wagen. Es ist eine spannende Reise.
Herzlich!