Belana_st Bisher gefällt mir das Buch sehr gut, ist mal was ganz anderes!
Der zweite Fall (Titel “Leben lassen”) brachte mich sehr zum nachdenken. Dass Eva Larissa unterstützte, einen Mord zu vertuschen, schockierte mich ehrlicherweise sehr. Die Begründungen zur Tat, welche Larissa vorbrachte, empfand ich zwar in jenem Moment als teilweise nachvollziehbar, aber irgendwie ahnte ich schon, dass da mehr dahintersteckte. Eva reagierte meines Empfindens nach recht abgebrüht auf die gesamte Situation. Irgendwie macht das ja Sinn… wie sie sagte, war dies nicht die erste Leiche, die sie zu Gesicht bekam. Trotzdem war diese Situation anders, sie war schliesslich als Privatperson und Freundin dort und nicht als Anwältin. Ausschlaggebend war scheinbar auch die Aussage von Larissa “Eher bringe ich mich um”. So wie Eva das beschreibt, ist so etwas schonmal passiert. Nachvollziehbar, dass dies nicht spurlos an ihr vorbeigegangen war und sie dies mit allen Mitteln verhindern möchte.
Beim Lesen selbst war ich überzeugt, dass Eva moralisch äusserst verwerflich gehandelt hatte in diesem Fall. Beim weiteren Überdenken kann ich ihre Perspektive jedoch mehr und mehr verstehen. Was ich ebenfalls wichtig finde, ist, dass sich Eva am Ende des Kapitels reflektiert zeigt.
Abgesehen davon finde ich Evas Sichtweise auf Menschen und ihre Taten sehr interessant. Sie scheint eine Person nicht anhand einer Tat zu beurteilen, sondern betrachtet den Menschen als Ganzes.
Ich bin gespannt auf eure Eindrücke 😊