Ich möchte euch einen kleinen Lesebericht von mir noch geben, obwohl mein Leseplan etwas durcheinander geraten ist. Ich wollte ja noch von Fran Littlewood Die unglaubliche Grace Adams lesen. Und ich habe auch damit begonnen - etwas spät, aber doch noch ausreichend von der Zeit her. Nur musste ich diese Woche ein paar Mal wegen einer Behandlung mit dem Zug fahren und da wollte ich kein dickeres Buch mitnehmen, also musste mein Boox Reader her und da habe ich begonnen, das Buch von Isabel Allende Der Wind kennt meinen Namen zu lesen. Und jetzt stehe ich heute da und bin mit beiden Büchern nicht fertig. Und beide haben mit Familie, also dem Monatsthema zu tun.
Grace Adams ist eine Frau Mitte 40, die überfordert ist. Und ihre kleine Familie bricht auseinander. Ihre Tochter Lotte wird 16 und ihr Mann Ben ist ausgezogen und will sich scheiden lassen. Da macht sich Grace Adams am 16. Geburtstag ihrer Tochter auf den Weg durch die Stadt bei großer Hitze, um ihre Familie zu retten. Dabei gibt es immer wieder Rückblicke, die ihre Geschichte aufzeigen. Wird es ihr gelingen? Ich weiß es noch nicht. Bin aber jetzt schon gespannt darauf…
Beim ersten Kapitel vom Buch von Isabel Allende musste ich weinen, ehrlich. Ich war unterwegs - vielleicht nicht in der besten Verfassung. Aber das Buch ist einfach traurig, erschütternd und dann irgendwie doch voller Hoffnung. Es geht auch um Familie, aber vor allem darum, wie Familien zerrissen werden. Isabel Allende spannt dabei einen Bogen von Wien 1938, wo Samuel Adler als kleiner Junge von seiner Mutter dem Kindertransport nach London übergeben wurde. Für ihn bedeutete es überleben, während seine Eltern in KZs ermordet wurden. Und da ist Leticia, die in El Mozote lebte. Da sie von ihrem Vater wegen einer Untersuchung in die Hauptstadt gebracht wurde, überlebten sie beide das dortige Massaker an der Dorfbevölkerung. Ich muss sagen, davon habe ich davor nie etwas gehört - ich habe mich aber auch nicht damit beschäftigt. Und dann ist da die kleine Anita, sehbehindert. Die an der Grenze zur USA unter Trump 1 von ihrer Mutter, mit der sie geflüchtet war, getrennt wurde.
Familien, die zerrissen wurden, weil sie nicht in das Weltbild passen. Antisemitismus, Rassismus, …
Isabel Allende gelingt es, all diese Geschichten miteinander zu verbinden. Und es gibt Hoffnung - Menschen, die sich für andere einsetzen. Und das gibt beim Lesen dann auch wieder Kraft. Jetzt bin ich gespannt, ja gespannt, wie Isabel Allende all diese Geschichten miteinander noch verknüpft. Dieses Buch verdient eine große Leseempfehlung, auch wenn es das Thema Familie von keiner leichten Seite betrachtet. Für mich bedeutet es, Liebe gibt es einfach überall. Mit gegenseitigem Respekt könnten wir Menschen uns auf der Welt ein schöneres Leben schaffen. Das wäre mein Traum.
Ich freue mich darauf, die Bücher fertig zu lesen - auch wenn dies erst Anfang Juni sein wird. Aber das ist ja egal. Und dann freue ich mich auf den Lesemonat Juni.