Das kleine rote Büchlein Unser Vater Charles Dickens von Marie und Charlie Dickens ist eine Sammlung diverser Anekdoten aus der Familie Dickens, die den Vater und die Beziehung zu ihm in den Mittelpunkt stellt. Charles Dickens hatte zehn Kinder. Seine Frau Catherine, die sie ihm geboren hatte, verließ er nach Erfüllung eben dieser Aufgabe, da er sich in eine junge Frau verliebte. Die Kindesmutter kommt in den Geschichten so gut wie gar nicht vor, obwohl sie Charles Dickens bis zu seinem Tod – auch als geschiedene Frau – treu ergeben war. Die Familie hatte übrigens viele Haustiere (auch einen gescheiten Raben, der 100 Jahre alt geworden sein soll) und diese warfen jährlich weitere Nachkommen. Die Familie reiste viel – auch in die Schweiz, nämlich nach Lausanne.
Nachdem die Schriften seiner Kinder ein idyllisches Familienbild skizzieren, mit Festen, Spielen und gemeinsamen Unternehmungen, wobei der Vater ikonisch ins rechte Bild gerückt wird, findet sich am Schluss des Buches eine etwas realistischere Zusammenfassung. Darin werden auch die teilweise kurzen Leben der Kinder erwähnt, von denen die meisten Söhne möglichst weit weg in die Welt hinaus zogen und nur einer lebend zurückkehrte.
Das Ganze ist wunderbar zu lesen. Die Sprache ist durchwegs angenehm und wohltuend im Ohr. Ein hübscher Zeitvertreib: pro Abend eine kleine Episode vor dem Einschlafen.