Dieses Buch ist ein faszinierendes und intellektuell anspruchsvolles Werk, das sich mit Themen der Sprache, Übersetzung und Macht auseinandersetzt. Die Geschichte spielt in den 1830er Jahren in Oxford, im Zentrum des berühmten Übersetzungsinstituts Babel, und folgt einer Gruppe von vier Freunden, die sich in einer Welt der Sprache und des Wissens verlieren.
Die Charaktere sind tiefgründig und komplex, jeder mit einer einzigartigen Perspektive und Geschichte. Diese Freundschaft, die sich um die Kunst der Übersetzung und das Erlernen der “Silberwerk”-Magie dreht, steht im Mittelpunkt der Erzählung. Die vier Protagonisten Robin, Ramy, Letty und Victoria sind nicht nur Meister in verschiedenen Sprachen, sondern auch jeder hat sein eigenes Geheimnis das er mit sich trägt und im Laufe der Geschichte hervorkommt.
Der historische Hintergrund von Babel – das Oxford des 19. Jahrhunderts – verleiht der Geschichte eine fesselnde Tiefe. Kuang gelingt es, diese historische Kulisse mit einer Welt voller magischer Elemente und politischer Intrigen zu verbinden. Besonders spannend sind die Wendungen der Handlung, die oft unerwartet kommen und mich immer wieder überrascht haben. Babel beschäftigt sich mit Themen wie Kolonialismus, Machtverhältnissen und dem Einfluss von Sprache auf die Gesellschaft, was das Buch zu einem nachdenklich stimmenden Leseerlebnis macht und mich sogar in meine Träume verfolgt hat, was bei mir noch fast nie passiert ist!
Babel ist ein beeindruckendes Werk, das nicht nur eine spannende Geschichte bietet, sondern auch tiefgehende Themen über Sprache, Macht und Identität anspricht. Auch wenn gewisse Teile langatmig wirken, die Wendungen sind überraschend und kommen, während die historischen und magischen Aspekte der Erzählung eine einzigartige Atmosphäre schaffen. Wer an gut recherchierten historischen Romanen mit einer Prise Magie und starken, komplexen Charakteren interessiert ist, wird in diesem Buch auf seine Kosten kommen.
Persönlich liebe ich alle Bücher die einen Effekt auf mich haben, dieser hatte eindeutig was hinterlassen und deshalb nehme ich es als ein weiteres Jahreshighlight mit.