Der Roman beginnt mit einem originellen Einstieg: Ein Volkspolizist wird 1989 per Zufall mitten in die Entscheidungsprozesse rund um die Reiseerleichterungen für die DDR-Bürger hineingezogen, und er nimmt dabei einen nicht unwesentlichen Einfluss auf den Verlauf der Weltgeschichte. Die Kriminalgeschichte um einen jungen Volkspolizisten und einer ebenso jungen Journalistin beginnt einige Tage früher, als sie ins Wohnhaus einzieht, wo er Hausmeister ist. Plötzlich wird die Journalistin als Staatsfeindin gejagt, und sie muss dem Volkspolizisten vertrauen, um zu überleben.
Die Geschichte spielt in Berlin in den letzten Tagen vor dem Mauerfall und gibt die angespannte Lage zwischen friedlichen Demonstranten und der Staatsmacht wieder. Etwas schade, dass die latente Gefahr, in denen sich die Protagonist*innen befinden, mit etwas platten «amerikanischen» Thriller-Elementen angereichert wurde. Nichtsdestotrotz kann man die Beklemmung und das Misstrauen aber auch die Aufbruchstimmung spüren, welche im November 1989 den Alltag in der DDR geprägt haben dürften.