In “Sing wilder Vogel sing” von Jacqueline O’Mahony wächst ein junges Mädchen namens Honora ohne Verständnis und elterliche Liebe auf, da die Dorbewohner im Glauben sind, es läge ein Fluch auf ihr, weil ein Rotkelchen angeblich für den Tod der Mutter bei Honoras Geburt verantwortlich sein soll. Wir befinden uns in Irland Mitte 19. Jahrhundert zur Zeit der grossen Hungersnot. Als Erwachsene ist Honora ist unglücklich in ihrer Ehe, erlebt eine Totgeburt und wandert schliesslich, ohne ihren Ehemann, nach Amerika aus, in der Hoffnung, dort ein besseres Leben zu finden. Allerdings wird Honora auch in den USA von einer Gewaltspirale heimgesucht, aus der sie kaum einen Ausweg findet…
Die Mischung zwischen historischem Roman und mystischen Elementen einer Legende ist, meiner Ansicht nach, nicht so geglückt. Gleichzeitig belastet ein durchgehender Aberglaube die Narration.
Gut finde ich hingegen, dass das Buch zum Nachdenken über stets noch aktuelle Themen wie Hungersnöte, Auswanderung, Gewalt und Ausbeutung anregt.