Ein Hallo aus Tirol, ein kleiner Lesebericht von meinem Juli - wie immer komme ich erst spät zum Schreiben. Seit einigen Tagen nehme ich es mir hier schon vor. Also zu meinen Leseerfahrungen:
Zum Juli passend habe ich zunächst von meinem Lesestapel ein Buch von Edmund de Waal ausgewählt - Camondo. Eine Familiengeschichte in Briefen. Anfangs des Monats fehlt mir etwas die Konzentration. Aber ich habe gut ins Buch hineingefunden. Es war eine interessante Form. Edmund de Waal hat Briefe geschrieben an Monsieur le Comte Moise de Camondo. Moise lebte in Paris, er ist 1869 geboren. Somit entführt uns Edmund de Waal in die Geschichte der Familie Camondo, die mit seiner Familie Ephrussi, die auch in derselben Straße lebten, verwandt war. Die Familie Camondo war ebenfalls sehr reich. Nur bewahrte sie weder ihr Reichtum noch ihr Einsatz für Frankreich vor der Verfolgung als Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus. Ich möchte in meiner kurzen Beschreibung mit einem Zitat von Edmund de Waal enden: “Geschichte geschieht. Sie ist nicht Vergangenheit, sie ist ein unaufhörliches Entfalten des Augenblicks.” (S. 163) Ein empfehlenswertes Buch so wie der “Hase mit den Bernsteinaugen”.
Tja, dann entdeckte ich noch ein Tagebuch in meinem Lesestapel: Tagebuch eines Zwangsarbeiters von Jan Bazuin. Jan Bazuin lebte in Rotterdam und im Jänner 1945 kam er als Zwangsarbeiter in die Nähe von Dachau. Jan Bazuin schildert sin drei Heften seinen Alltag als Zwangsarbeiter, wie er in diese Lage kam und wie der überlebte. Auch der Lebensalltag in Rotterdam spielt im Dezember 1944 und Jänner 1945 eine wichtige Rolle im Tagebuch. Sehr interessant ist auch die historische Einordnung des Historikers Paul-Moritz Rabe. Und sehr schön sind die Bilder von Barbara Yelin. Durch sie bin ich eigentlich auf dieses Buch gestoßen und ich überlege mir in den nächsten Tagen, wie ich das Tagebuch, zu dem es auch eine interaktive Visual Novel gibt, im Unterricht einbauen kann.
Ja, und hier bin ich auf ein anderes Tagebuch gestoßen worden und das entführt mich in eine ganz andere Zeit und Welt und zwar in das London der 1660er Jahre. Tagebuch aus dem London des 17. Jahrhunderts von Samuel Pepys. Danke für den Tipp @reader63 (reader63 3 ). Das Jahr 1660 habe ich bald beendet.
Noch einen interessanten Lesemonat wünsche ich euch allen.