Die Geschichte beginnt schon sehr spannend und zwar sowohl von Seiten Sally, als auch Lyss. Von Sally habe ich sofort eine klare Vorstellung - vom Alter, vom Leiden, ihrem Aufstand gegen das, was ihr aufgezwängt wird, dass sie den Eindruck hat, niemand interessiert sich wirklich für sie. Das ist eigentlich genau das, was “die anderen” auch tun, was ich hier denke - ich habe eine Vorstellung.
Lyss wirkt viel geheimnisvoller, nicht so durchsichtig. Feinfühlig, verletzlich und gleichzeitig wehr- und standhaft.
Die Sprache trägt wesentlich dazu bei, welche Vorstellungen man sich macht. Es ist oft so schön beschrieben - und dann wieder harsch. An diesen Frühstückstisch würde ich mich auch gerne setzen, vom Obst kosten, Butter aufs Brot streichen. Alles Handarbeit - die fühlt, riecht und schmeckt man.
Auch die Umgebung stelle ich mir vor. Abgeschieden, irgendwie archaisch. Was steckt wohl hinter den Verletzungen der Frauen? Mindestens ein Vater - Lyss’.
Die Arbeit auf dem Hof scheint hart aber befriedigend zu sein. Den Kirchenbesuch fand ich speziell - aber auch das gehört dazu und passt wunderbar zum Titel “Alte Sorten”.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Lyss die in einigen Belangen fast naiv scheint, nicht zum Alter passend, das ich ihr gebe - bleibt sie so und was resultiert daraus?