Nun ist Freitag und ich beginne mal mit dem Austausch (was bisher geschah und wie der Bucheinstieg war):
Die Geschichte beginnt mit den Adlers, welche während der Kriegszeit in Wien lebten. Rudolf Adler, seine Frau Rachel und ihr Sohn Samuel. Rudolf ist Hausarzt, sein bester Freund ist Apotheker. Sein Vater wurde leider auf der Strasse (bei Aufrufen zu Gewalt gegen Juden) schwer verletzt. Theobald Volker (Nachbar mit militärischer Karriere) versteckte Rachel und ihren Sohn bei ihm, als Nazi’s in die Wohnung von Juden (auch den Adlers) eingedrungen war und alles zerstörten. Samuel konnte als Kind mit einem Kindertransport nach England in Sicherheit gebracht werden. Er ist mit seinem Talent (Geige spielen) gesegnet. Allerdings ist er traumatisiert, kränklich und schwermütig, so dass ihn niemand will. Er wird von Familie zu Famile geschoben bis er endlich bei Luke und Lidia Evans (Quäker) ein Zuhause findet. Später stellte sich heraus, dass Samuel’s Eltern das KZ nicht überlebten.
Eine weitere Geschichte ist die von Letitia Cordero, welche durch schicksalshafte Ereignisse das Massaker von El Mozote überlebte:
Als Kind wurde sie sehr krank, ihr war ständig übel, sie konnte kaum mehr essen und erbrach Blut. Das Dorf sammelte Geld, damit das Mädchen mit ihrem Vater ins Krankenhaus (welches weiter weg war) fahren konnte. Es stellte sich heraus, dass Laetitia ein Magengeschwür hatte und notoperiert werden musste. Als der Vater sie ein paar Tage später abholen wollte, erkannte sie ihn kaum wieder. Er war so traurig und ungepflegt. Während Letitia im Krankenhaus war, geschah zu Hause in El Mozote ein grausames und schreckliches Massaker. Die ganze Familie wurde ausgelöscht. Kinder und Familien wurden vergewaltigt, gefoltert, hingerichtet und ermordet. Lange Zeit wurde das Massaker geleugnet, den Mördern Straffreiheit zugesichert. Es gab viele solcher Operationen. Ihr Vater und Letita flüchteten nach Norden in die USA.
Letita brannte dann vor dem Ende der High School mit ihrem Freund durch. Insgesamt hatte sie nacheinander drei Ehen. Die ersten zwei Ehen scheiterten an Gewalt und Betrug, und in der dritten Ehe mit Bill Hahn war sie endlich glücklich, jedoch starb dieser 2 Jahre nach ihrer Heirat an einem Aneurysma. Sie hatten eine gemeinsame Tochter.
Anschliessend noch die Geschichte von Selena, die sich mit Herzblut für das Magnolia Projekt einsetzt. Sie ist Sozialarbeiterin und sucht ehrenamtliche Anwälte (aus Kanzleien), die minderjährige Flüchtlingskinder (von der Grenze zu Mexiko) vor Gericht verteidigen. Die Regierung setzt auf eine Null-Toleranz und hat angeordnet, dass Familien, die um nach Asyl suchen, getrennt werden. Sämtliche Stellen sind überfordert. Es passieren stossende Vorfälle, zum Beispiel, dass Minderjährige ohne Eltern vor Gericht gezogen werden. In den Lagern ist alles überfüllt, es herrschen unmenschliche Bedingungen.
Selena‘s Aufgabe ist es, herauszufinden, wie es zu der Trennung zwischen Eltern und Kindern gekommen ist, passende Hilfsprogramme zu finden und die juristische Verteidigung vorzubereiten, Kontakt zu Angehörigen aufzunehmen und auch therapeutische Unterstützung zu organisieren. Flüchtlinge (aus Guatemala, El Salvador und Hondura’s) werden wie Verbrecher behandelt (eingesperrt), Kinder werden von ihren Eltern getrennt.
Sie gewinnt u.a. Frank Angileri für dieses Projekt. Er fühlt sich aber immer wieder zu Selena hingezogen, erkennt aber die Wichtigkeit dieses Projektes.
Er bekommt den Fall von Anita Díaz zugeteilt, ein siebenjähriges Mädchen, welches unter einer starken Sehschwäche leidet, von der Mutter getrennt wurde und nun in einem Heim untergebracht ist. Die Mutter wurde in ihrer Heimat von einem Mann (Onkel) angeschossen, deshalb mussten sie flüchten.
Nun müssen sie herausfinden, wo die Mutter hingebracht wurde, nachdem sie von Anita getrennt wurde. Frank lernt Anita als ein für ihr Alter sehr reifes Mädchen kennen, welches eine grosse Aufmerksamkeit hatte (feine Antennen für das, was in ihrer Umgebung geschah).
Bisher gefällt mir das Buch sehr gut, es ist sehr spannend geschrieben, sehr berührend und auch tieftraurig. Ich mag den Schreibstil von der Autorin sehr. Es liesst sich meistens flüssig, ich entdecke auch immer wieder neue Wörter. Es ist brutal, was auf dieser Welt alles passiert. Welches Glück wir haben, solange wir das nicht erleben müssen.