Hallo zusammen
Nun habe ich den ersten Teil des Buches in einem Schnurz durchgelesen. Eigentlich liest sich das Buch sehr gut. Und eigentlich bin ich durch die ganze Geschichte mit Samuel und der Familie Alder sofort ins Geschehen miteinbezogen worden. Aber dann… Dann kam ein Bruch und es wurde aus dem Nichts Leticia vorgestellt und dann wieder aus dem Nichts die Geschichte von Selena bzw. Anita.
Leider muss ich sagen, dass ich diese beiden letzten Geschichten nicht wirklich packend finde. Zu schnell werden die Schauplätze und Personen ausgetauscht. Und ich finde auch, dass die Personen zu sehr Stereotypen entsprechen: Samuel, der musikbegabte Jude, Leticia, das Mädchen aus El Salvador, welches an ganz schlimme Männer gerät, Selena, die ihren Charme einzusetzen weiss und Frank, der Italo, der alle Frauen um den Finger wickelt.
Ich habe die Geschichte von Samuel wirklich vermisst. Denn in die anderen Geschichten konnte man sich kaum einleben bzw. einfinden, weil die Schauplätze so schnell hin und her wechselten. Während der Schreibstil bei der Geschichte von Samuel und Leticia noch berührend war, wirkt er bei Selena eher protokollarisch und wird aus meiner Sicht den Geschehnissen überhaupt nicht gerecht.
Über den 2. Weltkrieg habe ich einige Kenntnisse. Über die Geschehnisse in Mittelamerika kannte oder kenne ich mich allerdings nicht so aus. Mich erschreckt es einfach immer wieder, wie sich die Geschichte immer wiederholt und keiner schlauer wird. Als letztes Jahr der letzte Holocaust-Überlebende verstorben ist, dachte ich bei mir: Oh Gott, hoffentlich haben wir trotzdem was gelernt…
Nun ja, ich werde gleich weiterlesen und schauen, ob es besser wird :-) Ich bin sehr gespannt auf eure Eindrücke!