Belana_st
Den dritten Teil empfand ich zum Lesen eher wieder wie den ersten Teil. Ich habe mich wohl einfach damit abgefunden, dass es unrealistisch ist und konnte das ausblenden. Ich bin absolut auch der Meinung, dass ein sterbenskranker Mensch keine Reise mehr unternimmt oder lange Spaziergänge am Meer bewältigen kann…
Ich habe das Buch irgendwie mit einem leeren Gefühl im Bauch zugeklappt. Nicht gerade Enttäuschung, aber auch kein “Wow, das war ein gutes Buch”… Für mich hat der letzte Teil wieder etwas vom mittleren Teil gut gemacht - vielleicht, weil die Auseinandersetzung mit dem Tod mehr zum Thema wurde.
Schön fand ich diese Szene, als er sich mit dem depressiven Jungen unterhielt und ihm die schönen Dinge des Lebens vor Augen führte.
S. 151: Irgendwann sagt Anton: “Aber es gibt auch Butterbrote, Frauenküsse und Männerumarmungen; Vogelgezwitscher; Kinderhände; Worte, um über die Liebe zu sprechen; Zimmerpflanzen; Blitzableiter; Giraffen und Elefanten; Traumfänger; Nektarinen; Mammutbäume; Sonnenstrahlen und Weihnachtsbeleuchtung; Musik; Pflaster und den Friedensnobelpreis.”
Und als Anton später im Selbstmitleid versank, war es der Junge, der dann versuchte, ihn da heraus zu holen.
Oder auch diese Aussage von Yuki, die Muscheln gesammelt hat am Meer, hat mir gut gefallen.
S. 154: “Ich brauche sie nicht. Und es ist wichtig, dass wir uns von den Dingen, die wir nicht brauchen, trennen. Sonst laufen wir Gefahr, zwischen all dem Ballast festzustecken und uns zu verlieren.”
Während dem Lesen hat es mich immer wieder beschäftigt, wie ein so junger Autor dazu kommt, über den Tod und ältere Menschen zu schreiben. Das nähme mich wirklich wunder! Das Buch ist seinen Grosseltern gewidmet - hat er da wohl einen Abschied erlebt?
Das Alter des Autors wäre wohl auch ein Grund, warum ich das Buch weiterempfehlen würde. Die Tatsache, dass ein 21-Jähriger solch ein Buch schreibt, finde ich bemerkenswert!