Scarletta8 Another Friday, time for some lines: TEIL 2 pp. 79-190
Kap 4-8 STEIGENDE HANDLUNG UND PERIPETIE
Den Titel von Teil 1 habe ich bei Dürrenmatt ausgelehnt, nun missbrauche ich Graham Greenes «Der dritte Mann» und mache ihn zur «Die vierte Frau».
Scheuern, putzen, aufräumen, wegwerfen…es entstehen nicht nur Reibung, sondern auch Reibereien zwischen dem Trio, und vor allem des Symbols des Alters, Wendys Hund Finn wegen. Dass dieses Tier später noch eine wichtige Rolle spielt, sei hier nur angedeutet.
Adele hat Träume und die Illusion, wieder ins Filmgeschäft einsteigen zu können. Doch da ist auch ihre Einsicht: Inzwischen wusste sie, dass Träume nicht nur eine Ruhepause für das Gehirn waren, sondern dass dort ein ganzes Leben gelebt wurde. 89
Das Aufräumen geschieht nicht nur in Sylvies Strandhaus, es wird auch kräftig in Erinnerungen der 40 Jahre zurückgehenden Bekanntschaft des Quartetts gewühlt. Und immer wieder spiegelt Charlotte Wood das körperliche Befinden in der Umgebung: im debilen Hund, in einer heruntergekommenen Waschküche, in einem Holzschrank mit abgelaufenen Farben und verrostetem Werkzeug…
Ein Schlüsselsatz: Plötzlich erschien Sylvies Gesicht in seinem (Finns), und aus seinem Maul kam Sylvies kummervoller Geisteratem und beschlug die Scheibe. 106
Die drei Frauen kommen sich auch körperlich nahe, nachdem sich Wendy ins Bein geschnitten hat: Es war ein bisschen gruselig. 127
Wie vielschichtig ihre Probleme sind, wird immer wieder so nebenbei erwähnt, geht oft unter in kleinen belanglosen Streitigkeiten: Wendy richtet sich auf an einem schriftstellerischen Rencontre mit einem Klugscheisser und gerät letztlich in einen Zweifrontenkrieg mit ihm und Claire. Jude erkennt, dass sie sich selbst nicht kennt: wusste sie erst recht, dass sie nicht wie die anderen war, sich nicht fallen lassen, nicht teilen konnte. 159
Erstmals bemerken die Drei, dass Ohne Sylvie weitete sich die Distanz zwischen ihnen aus. Sie waren aus Pflichtgefühl hier. Wegen Sylvie. Für Gail. Weil sie es immer so halten würden, Denn, was war Freundschaft, nach 40 Jahren? 155
Über Jude munkelte man sie sei magersüchtig, heroinsüchtig. Sicher war nur, sie hasste alte Leute. Es scheint, dass sie sich selbst nicht versteht: … wusste sie erst recht, dass sie nicht wie die anderen war, sich nicht fallen lassen, nicht teilen konnte. 159 Schon früh hatte sie erkannt, dass nur Daniel ihr das Gefühl gab, voll und ganz in der Welt zu sein. 178
Ohne Sylvie weitete sich die Distanz zwischen ihnen aus. Sie waren aus Pflichtgefühl hier. Wegen Sylvie. Für Gail. Weil sie es immer so halten würden, Denn, was war Freundschaft, nach 40 Jahren? 155