Auch mir gefällt die Geschichte bis jetzt sehr gut, sie liest sich leicht und flüssig - der Schreibstil liegt mir, wie @Rumpella es schreibt, ist er ausgewogen (nicht zu ausschweifend/knapp)- Ich habe ebenfalls ein Chaos mit den vielen Teilnehmenden - ( @Rumpella + @nanenicole ) - es sind mir zu viele auf dem Setting. Als Lewis noch die Merkmale nannte (Seitenscheitel…) war’s mir einfacher, mich zu orientieren - jetzt wo ich nur noch Namen habe… no-go!
Doch zum Beginn: die Episode mit der Siamkatze fand ich amüsant, auch das Bild, dass Ross beweglich wie ein Fruchtgummi sein soll, hat mir gefallen - allerdings konnte ich mir nicht recht vorstellen, wie’s überhaupt möglich, geschweige realistisch sein soll, sich an den genannten Orten zu verstecken… aber womöglich geht’s auch nicht um ‘Realität’.
Ross tut mir aber echt leid. - Sie hat keine Kindheit, keine Eigenständigkeit - nichts, dass SIE SELBER wäre. Trotzdem kämpft sie darum - mit dem Ferien/Sportcamp setzt sie schon mal etwas von der antrainierten, kriminellen Energie ein, um sich anszumelden - allerdings entwickelt sich dann ja alles anders. Gambit statt Sportcamp.
Mit dem Überfall auf dem Schiff und vor allem dessen Ausgang habe ich auch etwas Mühe - warum wurden sie plötzlich entdeckt?! Das ging zu abrupt - brutal auch, wie sich Ross zwischen der Freiheit und der Mutter zu entscheiden hat. - Die Milliarde Lösegeld ist dann wieder jenseits…
Dann geht sie also ans Gambit - haut klammheimlich von zu Hause ab - und auch dieser Teil der Geschichte mutet etwas speziell an - ein nächtlicher Flughafen - eine quasi-Entführung aller Teilnehmenden, die sich das zudem gefallen lassen, einfach weil sie dabei sein und sich beweisen wollen…
Was ich mich fragte ist, wie weit Laserpointer und Meteorband Wirklichkeit sind - und ggf. zur Nachahmung anregen - immerhin ist es ein Jugendbuch - und deswegen frage ich mich beim Lesen im Hintergrund, WAS die Message des Buches sein könnte. Das ist mir ein bisschen widersprüchlich im Moment.
Beim Gambit setzt Ross auf die Quest-Devise ‘traue niemandem’ - schliesslich hat sie sich schon die Finger tüchtig verbrannt - und trotz des Rates der Tante hält sie daran fest - und zieht den kürzeren - nur wer kooperiert kommt weiter… Allerdings ist das hier nicht selbstlos, sondern berechnend.
Dann der ganze Klau im Museum bei dem Yeriel schwer verletzt wurde. - Da runzelte ich etwas die Stirn - eine SOLCHE Verletzung und Blutverlust… dass man da noch fliehen kann… wenngleich auch auf allen Vieren…??? Aber es ist grossartig, dass Ross sich entscheidet, Yeriel zu helfen und nicht an sich selbst zu denken, obwohl sie sich damit voraussichtlich disqualifiziert - und dann geschieht das Unvorhersehbare: Yeriel überlässt ihr dafür das Diebesgut - und Ross kommt eine Runde weiter. - Da sehe ich eine positive Botschaft - auch wenn’s etwas sehr krass ist.
Nun habe ich aber weit ausgeholt… Bei aller ‘Kritik’, gefällt mir das Buch - denn ich denke, dass man (ich!) hier den Wunsch nach 1:1-Realität sausen lassen muss - manche Überzeichnungen machen vielleicht grad den Witz, die Spannung - und vielleicht die Message aus.
Allen einen guten Start - in den zweiten Teil! Schoma