Es war mein erstes Buch, das sich mit der Corona-Periode befasste, und im Gegensatz zu dem, was ich erwartet hatte, fand ich es nicht sehr störend. Während der Pandemie dachte ich immer, dass ich dieses Thema danach nie wieder hören wollte, aber diese Geschichte spielt zwar während dieser Zeit, aber es bleibt hauptsächlich eine Hintergrundgeschichte.
Das Buch beginnt mit Sally, die mit ihren zwei Brüdern, ihrer Schwester und ihrer Mutter zusammenlebt. Bis auf Henry, ihren jüngsten Bruder, sind alle erwachsen, aber da Ausgangssperre herrscht und auch sonst das gesellschaftliche Leben stark eingeschränkt ist, ist niemand wirklich erfolgreich auf der Suche nach einer eigenen Bleibe.
Sally selbst hat sich gerade von ihrem Freund getrennt, bzw. er sich von ihr, und als wäre das nicht genug, ist auch noch ihre beste Freundin weggezogen. Sie fühlt sich verloren und weiss nicht so recht, wo sie hingehört und wer sie eigentlich ist. Kurz vor Weihnachten dann der nächste Schock, als ihre Mutter ihnen ihre jüngere Arbeitskollegin Leni vorstellt, die ausgerechnet bei ihnen bleiben soll. Und plötzlich steht auch noch der Ex mit ihrem eintätowierten Namen vor der Tür. Sally schwankt zwischen dem Versuch Leni zu hassen und sich gleichzeitig über ihre Gefühle für ihren Ex klar zu werden.
Anfangs hat mir das Buch gut gefallen und ich fand die Erzählweise sehr angenehm. Die Erzählperspektive wechselt zwischen Sally und Leni und so kann man sich in beide hineinversetzen. Aber nach dem ersten Drittel fängt das Buch an zu nerven. Sally analysiert sich die ganze Zeit über ihren Psychologen Podcast selbst und weiss immer was richtig wäre, verhält sich dann aber anders. Ich musste auch immer wieder nachrechnen wie alt sie ist (sie ist 20ig), denn oft benahm sie sich wie ein 15jähriger Teenager und nicht wie eine junge Erwachsene. Aber vielleicht bin ich mit 30ig einfach zu alt für solche Bücher… Und trotzdem musste ich bis zum Ende durchhalten, weil ich immer gehofft habe, dass es besser wird und ich einfach immer wissen muss, wie es ausgeht. Aber naja, das Ende war ok, aber wirklich spannend oder besser wurde es für mich nicht mehr. Von mir gibt es hier 3 von 5 Sternen.