Die Schwestern Red und Neve werden durch die alten Traditionen des Königreichs getrennt. Als zweite Tochter der Königin wird Red in den Wilden Wald geschickt, in der Hoffnung, die alten Könige zurückzubringen. Doch der Wald ist ein dunkler Ort voller Magie, an dem viele Gefahren lauern. Als Red den Wald betritt und dem Wolf gegenübersteht, erkennt sie, dass der Wolf nicht die grösste Gefahr ist, vor der sie sich fürchten muss.
Die Geschichte von Red und dem Wolf hat viel Potenzial: ein düsterer Wald, die dunkle Magie des Waldes, alte Traditionen… Die Charaktere im Buch haben viele Facetten und Tiefe, was sie sehr interessant macht. Die Magie und die Geschichte werden spannend und tiefgründig erklärt, kombiniert mit einem sehr atmosphärischen Schreibstil.
Auf der einen Seite lesen wir über die Erlebnisse von Red, die versucht, im Wilden Wald zu überleben und mit ihren neuen Gefährten zusammenzuwachsen, um gegen die dunklen Mächte zu kämpfen. Auf der anderen Seite erleben wir, wie Neve mit dem Verlust ihrer Schwester umgeht und gemeinsam mit ihren Freunden versucht, sie wiederzufinden. Die verschiedenen Beziehungen zwischen den Charakteren, vor allem zwischen Red und dem Wolf, und wie sich diese entwickeln, ist meiner Meinung nach einer der spannendsten Teile des ganzen Buches.
Leider ist der Schreibstil sehr langatmig, mit teilweise absatzlangen Beschreibungen und unter anderem sogar komischer Wortwahl. Dadurch wird man als Leser immer wieder aus der Geschichte herausgerissen und so konnte ich nie ganz in das Buch eintauchen. Ausserdem wirkte das Buch dadurch sehr langatmig, da teilweise seitenlang nicht wirklich viel passierte. Es hatte einen guten Anfang, in dem man in die Welt eingeführt wurde und die Geschichte Gestalt annahm, aber danach flachte das Geschehen ziemlich ab. Dafür war das Ende wieder spannend und liess viele Fragen offen, sodass man sofort den zweiten Band lesen möchte.
Alles in allem also ein tolles Konzept mit tollen Charakteren und viel Potential, das leider durch den gewöhnungsbedürftigen Schreibstil etwas in die Länge gezogen wird.