Die Welt ist gross und vermehrt komplex geworden.

Seit mehreren Jahren äussert J.K. Rowling persönliche Meinungen, welche Transmenschen beurteilen. Ich habe mich in Zuge dessen entschlossen, keine Bücher oder andere von ihr zu kaufen, da ich die Autorin persönlich nicht finanziell unterstützen möchte. Würde ich Harry Potter wiederlesen wollen, würde ich die Bücher entweder second hand besorgen oder über die Bibliothek ausleihen. Ich weiss schon, dass es nicht absolut konsequent ist. Weil auch wenn ich dafür bin, dass wir Bücher auch anderer politischen Ansichten als unsere lesen sollten, ist es ein Unterschied ob wir die Bücher (neu) kaufen oder ausleihen möchten. Letztlich habe ich ein Roman von John Fowles gelesen, der mir als ziemlich frauenfeindlich vorgekommen ist, aber so kommt es auch zu interessanten Gesprächen mit MitleserInnen.

Aktuell gibt es aufgrund des israelisch-palästinensischer Krieg auf Tiktok viele Beiträge, dass bestimmte AutorInnen boykottiert werden sollen, weil sie entweder Israel unterstützen oder Palästina nicht unterstützen. Ganz genau habe ich es auch noch nicht verstanden. Es werden Autorinnen wie Sarah J. Maas, Taylor Jenkins Reid, Rebecca Yarros und viele mehr genannt. Mir fehlt der Hintergrund, wieso es zu dem Boykott kommt. Aufgrund eines Tweets aus 2010? Dass die AutorInnen die Rechte zu der Übersetzung ihres Werkes in Israel verkauft haben?
Kontrovers formuliert: Geht es wirklich um politische Ansichten oder geht es um Aktivismus Richtung cancel culture?

Bitte beachtet, dass es eine ehrliche Frage ist. Ich möchte etwas verstehen und nachvollziehen können, bevor ich meine eigene Meinung dazu bilde. Es geht keineswegs darum, dass ich den Trend als “falsch” / “richtig” einstufe oder in diesem Post Stellung zu dem Krieg zwischen Israel und Palästina nehme.

Was sind eure Gedanken dazu?

    Eysturoy_19 hat den Titel zu Sollten wir AutorInnen aufgrund Ihrer politischen Ansichten boykottieren? geändert ().

    Eysturoy_19* Ein schwieriges Thema und jeder solls für sich ja dann entscheiden können. Ich finde ja das Prinzip ganz passend: Arbeit und Privates wird getrennt. Solange die Bücher nicht auf irgend eine Weise eine zb politische Richtung geben oder gewisse Gruppen diskriminieren mit Absicht, hat ein Buch ja nichts mit der Einstellung des Autoren zu tun.

    Autor ist ein Beruf und ich boykottiere ja auch kein Arzt, nur weil er Ungeimpfte behandelt hat oder ein Pilot, weil sein Flugzeug CO2 ausstosst. Dies mal als grobe Beispiele. Vielleicht haben einige der Autoren ja persönliche Gründe für ihre Einstellung.

    Ich finde es schade, wenn man gute Bücher nur aus Trotz nicht mehr kaufen will. Wie viele derjendigen, die jetzt so aufschreien, haben Palästina vor Jahren unterstützt? Wohl wenige. Nur weil es jetzt in den Medien gross geschrieben wird, gibt es einige, die wohl einfach in der Masse mit dabei sein wollen und suchen nach Dingen, um „was Gutes“ getan zu haben.

    Ich hab auch schon gesehen, wie gewisse Tiktoker dann andere Leute beleidigten, die nicht bei dem Trend mitmachten. Wie sie versuchten mit Hassreden andere zu überzeugen. Sind sie damit wirklich besser, als die Autoren, die sie schlecht reden wollen?

    Wie gesagt, kann jeder selbst entscheiden. Ich persönlich sehe keinen Zweck in den Vorgehensweisen.

      Ich sehe das ganz ähnlich wie Lor. Wenn es sich um ein Buch politischen Inhalts ist, kann ich sehr gut widerstehen. Das ist nicht mein Ziel-Genre. Die persönlichen Meinungen der verschiedenen Autoren gehen meist an mir vorbei. Ich suche mir die Bücher aus von mir bekannten Autoren oder der Klappentext mich anspricht.

      Die Äusserungen von J.K. Rowling habe ich nur am Rande mitbekommen. Wobei mir schien, dass es damals etwas aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Ich denke, damit müssen wir, mit all den verschiedenen Sozialen Kanälen die es gibt, lernen um zugehen.

      Ich erinnere mich noch an all die Facebook- Kommentare über Corona. Man konnte alles lesen. Da wurde über jeden, der eine etwas pragmatischere Meinung hatte, hergezogen.

      Wir sollten einfach wieder mehr den gesunden Menschenverstand wallten lassen und weniger verkrampft versuchen es allen recht zu machen. Ich frage mich manchmal ob sich die Influencer ihrer Verantwortung bewusst sind, wenn sie öffentlich zu solchen Boykotten aufrufen und so eigentlich nur für sich und ihre “Klicks” schauen. Wenn wir ihnen dann “vorbehaltlos” folgen, sind wir dann wirklich besser als jene die wir boykottieren sollten?

        Lor Du sprichst mir aus der Seele! Bücher sind zum Lesen da und sicher nicht zum Boykottieren oder eventuell Schlimmerem (ich mache hier bewusst keinen Unterschied zwischen Schriftstellern und ihren Büchern). In einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft hat jede und jeder das Recht auf freie Meinungsäusserung. Es ist geradezu pubertär und zeugt von grosser Intoleranz, Autoren und Autorinnen zu boykottieren, weil man ihre politischen, gesellschaftlichen usw. Ansichten nicht teilt. Es ist schade, dass insbesondere heutzutage immer mehr junge Menschen nicht mehr verstehen, dass es in einer Demokratie nicht darum geht, einen alles umfassenden Konsens zu erreichen, sondern um das Aushalten des Dissens; die Lektüre und v.a. das anschliessende ernsthafte Reflektieren, würde gerade dies fördern.

        Gaso @Lefty ganz genau. Corona war wirklich ein Paradebeispiel, wie die Masse auf Personen losging, die entweder eine andere Sicht hatten oder sich unsicher waren, was für sie selbst wahr war.

        Die Akzeptanz anderer Meinungen gegenüber ist mittlerweile immer kleiner und doch wollen alle Meinungsfreiheit. Dabei sollte es doch genauso wie bei Büchern sein: ich lese die Genres, die mir gefallen, und die anderen lasse ich sein. Aber ich kritisiere ja auch niemanden, nur weil er ein Genre mag, das mir nicht zusagt. Geschmäcker sind verschieden und das ist ja das Tolle. Das gilt aucht für Meinungen. Auch Autoren haben ein Recht auf eigene Meinungen, ob einem das nun gefällt oder nicht. Niemand macht alles perfekt auf der Welt und erst recht nicht für jeden.

        Ich kann alle verstehen, die zu einem Boykott aufrufen. Sie sehen Unrecht. Nehmen wir mal J.K. Rowling. Durch ihre Posts und Aussagen hat sie sich anscheinend absolut queerfeindlich geoutet und unterstützt anscheinend auch Organisation, die sehr problematisch sind. Da kann ich es wirklich verstehen, dass Leute aufrufen, dass man keine neuen Bücher, Merch u.ä. kaufen soll, um die Autorin nicht zu finanzieren.

        Jetzt kommt mein ABER: Ich masse mir nicht an, komplett ihre Gesinnung zu verstehen bzw. ich forsche jetzt nicht nach, was sie wann gesagt/getan hat und gegen wen sie ist. Ich fühle mich aber auch nicht von ihren Aussagen/Taten betroffen. Ihre Harry Potter Bücher finde ich gut und fände es sehr traurig, wenn ich meinen Kinder diese vorhalten würde. Aber deswegen bin ich nicht auf J.K. Rowlings Seite oder idealisiere sie. Nein, ich geniesse nur mit meinen Kindern die Geschichte von Harry. Für mich kann man Bücher von dem Autor trennen, besonders wenn dessen Gesinnung nicht in den Büchern verankert ist.

        Und was die Nahostproblematik angeht: Da schwelt schon sein Jahrhunderten ein bösartiger Konflikt. Das ist so stark in ihren Seelen verankert, dass wir das als Aussenstehende kaum erfassen können. Die wahren Verlierer sind alle Menschen, die nur in Frieden leben wollen. Es gibt wie überall, nicht nur schwarz und weiss. Sondern vieles hat viele Grauschattierungen.

          Eysturoy_19 Ein sehr komplexes, aber wichtiges Thema. Ich sehe dies sehr ähnlich wie die vorherigen Kommentierenden. Jede/r darf für sich selbst entscheiden, was er/sie kauft und liest. Genau dies macht eine Demokratie und die freie Meinungsäusserung aus. Wir haben im zweiten Weltkrieg gesehen, was passiert, wenn bestimmte kulturelle Güter wegen der Religion/Herkunft der AutorInnen verbrannt werden. Dies sollte sich unter keinen Umständen wiederholen.

          Darf und sollte man Meinungen anderer kritisch hinterfragen? Unbedingt! Denn, nur wenn wir andere Meinungen uns anhören und diese versuchen zu verstehen, können wir uns zu einem Kompromiss oder zumindest zu einem Verständnis der Uneinigkeit (agree to disagree) kommen.

          Auch sollte man bedenken, dass die meisten AutorInnen sehr wenig pro Buch verdienen und sich dadurch der Nicht-Kauf vor allem auf den Verlag negativ auswirkt. Dadurch ist dann oft weniger Geld für die Finanzierung von Projekten unbekannter und neuer AutorInnen vorhanden.

            Ein interessantes und sehr kontroverses Thema, welches du hier aufwirfst. Ich denke, man muss es etwas differenzierter betrachten, als es die meisten auf TikTok und anderen sozialen Medien tun. Eine Aussage wie “man muss das palästinänsische Volk schützen” wird gleich als antisemitisch abgestempelt, was meiner Meinung nach völlig inkorrekt ist. Wenn also eine Figur des öffentlichen Lebens (Autor, Künstler, Schauspieler, etc.) einen Komentar abgiebt, der fürs eine oder andere plädiert, aber niemanden “verletzt”, dann finde ich dies keinen Grund zum Boykot. Würde aber Autor XY einen Post machen wie “Palästina/Israel muss zerstört werden, denn die Palästinenser/Juden haben kein Recht auf ABCD”, dann ist das definitiv ein Boykott wert.

            Viele haben Freunde/Verwandte/Bekannte unter den betroffenen Gruppen und wollen auf deren Leid und Leiden aufmerksam machen, was ich absolut legitim und ehrlich gesagt auch wichtig finde. Leider werden Aussagen, welche einmal im Internet sind, nur allzu oft aus dem Kontext gerissen oder bei Unverständnis nicht nachgefragt. Wer eine differenzierte Aussage für beide Seiten macht, wird als unentschlossen hingestellt. Wer seine Meinung überdenkt, wird als heucheler hingestellt. Und wer seine Meinung nicht frei äussert, wird von beiden Seiten als indirekter Unterstützer der Gegenseite bezeichnet. Im Internet kann man fast nichts mehr richtig machen. Wer also nicht offensichtich etwas falsch gemacht hat, verdient meiner Meinung nach, kein Boykott.

              Danke für Eure Antworten und spannende Inputs! Ich werde versuchen auf einzelne einzugehen, aber ich finde die Diskussion soweit echt spannend.

              Lor Ich hab auch schon gesehen, wie gewisse Tiktoker dann andere Leute beleidigten, die nicht bei dem Trend mitmachten. Wie sie versuchten mit Hassreden andere zu überzeugen. Sind sie damit wirklich besser, als die Autoren, die sie schlecht reden wollen?

              Für mich ist eine Form der Radikalisierung, welche ich echt schwierig finde aber, welche wir auch an anderen Gesellschaftsthemen beobachten können, z.B. Veganismus, Corona. Die Social Medias haben meist keine Moderation der Gespräche, daher kommt es genau zu einer langsamen Verschiebung von eigentlich guten Absichten, die schliesslich in dieser Form zu einer genauso starken Polarisierung führen, wie für das, was sie “bekämpfen” wollen.

              Gaso Wir sollten einfach wieder mehr den gesunden Menschenverstand wallten lassen und weniger verkrampft versuchen es allen recht zu machen. Ich frage mich manchmal ob sich die Influencer ihrer Verantwortung bewusst sind, wenn sie öffentlich zu solchen Boykotten aufrufen und so eigentlich nur für sich und ihre “Klicks” schauen.

              Ja, der gute gesunde Menschenverstand… Manchmal habe ich echt den Eindruck, dass er auf die Strecke verloren geht. Meines Erachtens müssten Influencer eine genauso starke und gerade “PR-Linie” haben, wie die Unternehmen oder Menschen, die sie verurteilen. Menschen verhalten sich doch im Gross und Ganzen widersprüchlich und dass ist das Schöne dran, dass wir aus überholten Meinungen, wachsen kann. 🙂 Aber dann muss man sich eingestehen, dass vielleicht weniger “absolute” Meinungen vertreten werden und Ereignisse in der Welt eher in Grautöne betrachtet werden müssten. Wie gesagt, eine Polarisierung auf der “guten” oder “bösen” Seite ist eine Polarisierung und führt daher zu null gegenseitigem Verständnis.

              Gaso Die Äusserungen von J.K. Rowling habe ich nur am Rande mitbekommen. Wobei mir schien, dass es damals etwas aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Ich denke, damit müssen wir, mit all den verschiedenen Sozialen Kanälen die es gibt, lernen um zugehen.

              Wie Hortensia13 sagt, hat sich J.K. Rowling über die Jahre transphob geoutet und sie unterstützt Organisationen und übernimmt Anwaltskosten, welche sich gegen die Rechte von Transmenschen einsetzen. Wie in GB betreffend den Transmenschen politisch und gesellschaftlich umgegangen wird, ist ähnlich wie eine Hexenjagd. Weniger als 1% der britischen Gesellschaft (Stand 2018) ist Trans. Die Entscheidungsträger über Transrechte sind natürlich keine Transmenschen. Bestimmte politische Entscheidungen verurteilen eine Minderheit in der britischen Gesellschaft und darüber hinaus schadet auch diesen Menschen. Ich persönlich möchte durch einen Kauf von Büchern oder Merch von J.K. Rowling, dass mein Geld schliesslich in solche Unternehmungen fliesst, da mir das Thema der LGBTQIA+ Community wichtig ist 🙂 Aber wenn ich jemals die Bücher wieder lesen möchte, dann werde ich es auch tun. Es war ja ein cooles Buch - obwohl ich His Dark Materials von Philip Pullman, welcher zur gleichen Zeit wie Harry Potter erschienen ist, viel besser fand 😉

              DanielleB Genau dies macht eine Demokratie und die freie Meinungsäusserung aus. Wir haben im zweiten Weltkrieg gesehen, was passiert, wenn bestimmte kulturelle Güter wegen der Religion/Herkunft der AutorInnen verbrannt werden. Dies sollte sich unter keinen Umständen wiederholen.

              Absolut deiner Meinung! Und das hat mich schon im Krieg zwischen Russland und der Ukraine gestört. Es wurden “aus politischer und gesellschaftlicher Distanzierung” russische Kunstschöpfer, welche schon länger gestorben sind (Tolstoi, Dostojewski, Tschaikowski, uvm.), in ukrainische Bibliotheken verbannt bzw. verbrannt, weil es im Krieg gegen Russland ein starkes Zeichen setzt. Inwiefern es keine Wiederholung der Vorgehensweise während des zweiten Weltkrieg ist, stelle ich mal in Frage.

              Daher bin ich auch vorsichtig geworden, wenn es sich um so offene Boykott-Aufrufe handelt. Hinterfragen, recherchieren, sich differenziert informieren und auch vieles Neues dabei lernen!

              Mizzo_Murphy Eine Aussage wie “man muss das palästinänsische Volk schützen” wird gleich als antisemitisch abgestempelt, was meiner Meinung nach völlig inkorrekt ist. […] Wer eine differenzierte Aussage für beide Seiten macht, wird als unentschlossen hingestellt. Wer seine Meinung überdenkt, wird als heucheler hingestellt. Und wer seine Meinung nicht frei äussert, wird von beiden Seiten als indirekter Unterstützer der Gegenseite bezeichnet.

              Ich bin bei dir. 😇 Ich habe Gespräche mit KollegInnen gehabt, wo sie unter Druck gesetzt wurden, dass sie sich zu diesem Thema nicht äussern möchten bzw. nicht “für” und daher auch “gegen” X/Y sind. Im Grunde genommen ist der Ursprung des Kriegs im Nahost viel mehr als eine brutale Auseinandersetzung zwischen Palästina und Israel und es sind auch mehr Interessen im Spiel als gerade offensichtlich ist.

                Eysturoy_19

                Was Harry Potter betrifft, bin ich ganz bei dir. Ich möchte JKR auch nicht als Person unterstüzten, alerdings hat sie auch viel gutes getan und unterstütz auch viele Menschen aus der Unterschicht und fördert den Zugang zu Bildung, was auch sehr lobenswert ist. Ich finde, das kann man nicht klein reden, auch wenn sie absolut Transphob ist. Harry Potter betrachte ich absolut losgelöst von ihr und sehe es als eine tolle Geschichte. In meinem Kopf gibt es in Hogwarts durchaus Transmenschen, aber die müssen sich nicht so klar outen, da sie durch Magie ja auch ihr äusserliches nach Wunsch anpassen können. Ich finde es auch wichtig, dass wir in Literatur Diversität benötigen, allerdings finde ich auch, dass wir nicht in jeder Geschichte die Quotenpersonen (Hautfarbe, Geschlecht, Sexuelle Orientierung, etc.) benötigen, nur damit die Geschichte gesellschaftlich akzeptabel ist.

                Bei der Radikalisierung bin ich auch ganz bei dir. Das geschieht in viel zu vielen Bereichen und die Cancel-Culture geht Hand-in-Hand damit. Und mit den sozialen Medien ohne Moderation artet das ganze auch immer mehr aus, vor allem, da, wie @Gaso schon erwähnt hat, der gesunde Menschenverstand sich bei den Meisten schon länger am Auflösen ist.

                Was das Verbot kultureller Güter (und ähliches) betrifft, so sehe ich durchaus, was die Welt damit bezwecken möchte. Bei Personen, die auf Auftritte verzichten müssen (und das betrifft auch Sportler), kann so indirekter Druck auf die Regierung ausgeübt werden. Was aber den Boykott toter Künstler betrifft, so ergibt das für mich gar keinen Sinn. Die haben weder Einfluss auf die aktuelle Situation, noch haben oder können sie irgend etwas zur Besserung beitragen. Aber ich bin auch der Meinung, dass “problematische” Bücher/Filme/Serien, die in ihrer Zeit in Ordnung waren, weiter gedruckt und konsumiert werden sollen, halt einfach mit der nötigen Einordnung in die jeweilige Zeit. Ich halte nichts von PC-Neudrucken von alten Werken. Was haltet ihr davon?

                  Mizzo_Murphy Bei Neudrucken ist es für mich immer eine Frage, um welche Werke es sich handelt. Wenn wir Nachdrucke nicht hätten, dann gäbe es auch Die Herr der Ringe-Trilogie, Shakespeares Bücher usw. nicht mehr wirklich zu lesen, da die ursprünglichen Werke für viel kaum noch zugänglich wären. Auch kann bei Nachdrucken z.B. ein Vorwort zur geschichtlichen Einordnung eingefügt werden, wodurch Lesende, die den geschichtlichen Hintergrund nicht so kennen, die Bücher besser einordnen können. Bei “problematischen” Büchern gibt es bestimmte, die ja nicht mehr nachgedruckt werden dürfen. Ist ein schwieriges Thema.

                  Mizzo_Murphy Aber ich bin auch der Meinung, dass “problematische” Bücher/Filme/Serien, die in ihrer Zeit in Ordnung waren, weiter gedruckt und konsumiert werden sollen, halt einfach mit der nötigen Einordnung in die jeweilige Zeit. Ich halte nichts von PC-Neudrucken von alten Werken. Was haltet ihr davon?

                  So viel ich weiss ist zum Beispiel Vom Winde Verweht von Margaret Mitchell etliche Themen nicht mehr zeitgemäss. Aber dafür sollte ja Vorworte da sein, dass es eben im Kontext der Erscheinung halt noch “zeitgemäss” war. Ob es “richtig” war, ist was anderes. Aber damals wussten die Menschen halt nicht besser. Ich meine, der Originaltitel von Und dann gab’s keinen mehr von Agatha Christie war ja Zehn kleine Neger. NICHT ZULÄSSIG!

                  Was meinst du genau mit PC-Neudrucken?

                    ein Monat später

                    Eysturoy_19

                    Meine Antwort scheint irgendwie nie durchgegangen zu sein. Mit PC Neudrucken meine ich, dass Werke in Neuauflagen politisch korrekt abgeändert werden. Einseits indem einzelne Wörter ersetzt werden, aber auch ganze Passagen umgeschrieben werden, damit sie dem heutigen Zeitgeist entsprechen.