Die Begegnung mit dem “Kiwi” (eine Bezeichnung, über die ich sehr schmunzeln musste) hat für mich dem Buch noch etwas Pepp gegeben, genauso auch die weitere Entfaltung von Anna, die sich selbst beim Kochen entdeckt und aufblüht. Auch der Spontanbesuch bei Rhona passt für mich dazu, die Einladung der Touristen, und auch die Übernachtung des Kiwis bei Anna - einfach das Leben geniessen. Mit gutem Essen - hier passt für mich auch die Beschreibungen zum Kochen, ich bin zwar überhaupt kein Meerestierfan (wobei Fisch geht - “Salat mit Räucherlachs, Gurke und Dill-Dressing” *Herzchenaugen), aber trotzdem machen mich Annas Kochkünste “gluschtig”. Und so ein “Lunchclub” gefällt mir auch.
Im Übrigen gefallen mir auch die kurzen Rezeptbucheinträge von Bren - eine Verknüpfung zur Vergangenheit, die vielleicht auch mit Douglas McKean zu tun hat.
Die Bootsfahrt mit Robbie und Robert hat mir auch gut gefallen, natürlich musste McKean daraus wieder eine unschöne Begegnung machen. Ich glaube, ab Kapitel 13 hat das Buch mich nochmals für sich eingenommen. Die Thematik, die Robert anspricht - dass es nicht einfach ist, Trauernden zuzuhören, da kann ich ihm nur voll und ganz zustimmen. Auch dass der Tod seiner Frau schon länger her ist und man endlich darüber hinweg sein muss … Trauer geht tatsächlich nie ganz vorbei und manchmal gibt es Tage, da holt Dich alles wieder ein - auch wenn es eben schon länger her ist. @Hortensia13 Also volle Zustimmung, dass hier das Thema Trauer feinfühlig in die Geschichte eingearbeitet ist.
Der Brief klärt dann wohl auf, was viele hier schon vermutet haben. Ich nehme solche Briefe, Anmerkungen, was auch immer eig. sehr oft einfach auf, ohne gross darüber nachzudenken - “Delfine sind in” stand da - und dann kommt Robbie mit seinem Delfin"wahn". Da hat sich das für mich gefügt. In Fantasybüchern gibt es oft über den Kapitel einen Auszug aus irgendwas - auch da macht es dann irgendwann einen Sinn. (:
Die Gesundheitsfrau fand ich dann wieder etwas überraschend - es will wohl partout jemand nicht, dass Anna sich hier wohlfühlt. Denn sie macht sich ja gleich Gedanken darüber, den Lunch abzusagen. Gerade auch durch den Brief hat sich hier für mich eine bedrückte Stimmung über das Buch gelegt.
@Puffin_1 @Antonella_86 Ich versuche gerade herauszufinden, was genau mir diese Tiefe verschafft, die das Buch trotz des leichten Lesestils hat und bin neugierig - was müsste denn das Buch haben, damit es euren “Tiefenansprüchen” genügt? (Ich hoffe, es ist okay, da mal nachzubohren, aber das beschäftigt mich schon seit ein paar Tagen …) Denn für mich hat vor allem Anna (wenn vielleicht, wenn ich länger darüber nachdenke, auch nur sie) diese Tiefe, da man viele Gedanken von ihr durch die kursiven Abschnitte mitverfolgen kann. Und obwohl ich Dir zum Teil recht gebe, was das schnelle Aufgeben bei Misserfolgen von Anna begrifft @Puffin_1 , glaube ich, hängt das auch mit dieser toxischen Beziehung von Geoff zusammen. Man fühlt sich danach recht lange verunsichert, ist von sich selbst nicht mehr überzeugt und braucht dann immer wieder Rückendeckung von Freunden.