Eine Gesellschaftskomödie, die mindestens so charmant, wie scharfsinnig ist. Ein gut gealteter Klassiker, der einen ab dem ersten Kapitel in eine andere Zeit entführt und zum Lachen bringt.
Als Jane-Austen-Fan bin ich immer auf der Suche nach Büchern, die mich an sie erinnern und tatsächlich habe ich sie in diesem Roman irgendwie wiedererkannt. Natürlich ist es nicht das Gleiche, aber die Art und Weise, wie die Gesellschaft als Gerüst für eine köstliche Unterhaltung benutzt wird, lässt eine gewisse Ähnlichkeit erkennen.
Ich liebe es, wenn Klassiker witzig sind. Sie nehmen der Vergangenheit diesen angedichteten Ernst und zeigen uns gleichzeitig die vielen Parallelen zur heutigen Zeit auf. Man erkennt die Figuren aus dem eigenen Alltag wieder und das obwohl das Buch über 100 Jahre alt ist. Nebst der guten Unterhaltung bietet der Roman eine gesunde Portion Feminismus und einen vorbildlichen Sinn für Gleichberechtigung – beidem kann ich nur applaudieren. Was wiedermal beweist, dass Sexismus weniger mit der Epoche als mit dem Charakter zu tun hat.
Obwohl ich das Buch sehr mag, behaupte ich nicht, alles verstanden zu haben. Manchmal fühlt man sich wie Lucy, die im Gespräch mit den Emersons nur die Hälfte versteht. Ich fand das aber irgendwie sympathisch.
Es ist eine spezielle Geschichte und vermutlich nicht das, was man anhand der Beschreibung erwartet. Aber mir hats gefallen.