Leider hatte ich in dieser Woche viel zu tun und komme daher erst heute dazu, etwas zum zweiten Teil zu schreiben.
Mir fehlte ein wenig die Spannung des Jagens, die im Titel enthalten ist. Dennoch ist es ein liebenswürdiges Buch mit vielen melancholischen Anklängen, die ganz leise und behutsam vermittelt werden. Besonders berührt haben mich einige Aussprüche: z.B. “Solange ich mich erinnern kann, ist die Welt manchmal zu laut, zu bunt, zu hell, zu schreiend.” Das Zitat finde ich sehr treffend. In der Tat ist die Welt manchmal zu laut (z.B. ÖV fahren - ich wünsche mir manchmal die Funklöcher von früher zurück. Muss man immer lautstark ins Telefon brüllen und am Besten mnoch den Lautsprecher anmachen, sodass man ungewollt das gesamte Gespräch mitbekommt? Di DB ist ja nich tunbedingt für ihre Innovationen bekannt, aber immerhin haben sie einen Ruhewagen, in dem Telefoniieren und lautes Reden verboten sind. Das wünschte ich mir auch in der Schweiz, damit man im Zug auch mal in Ruhe lesen kann)
Die Beschreibung, wie Amalia mit Sarah zum Psychologen geht fand ich eindrücklich geschildert. Ich konnte die Sorge/ Angst Sarahs vor einer Ablehnung regelrecht nachfühlen. Allerdings habe ich mich bei dieser Passage wirklich gefragt, warum Sarahs Eltern Kinder hatten, denn sie schienen ja allzuoft mit anderen Dingen beschäftigt gewesen zu sein. Wäre es nicht die Aufgabe der Eltern gewesen zu erkennen, dass ihr Kinder besonders ist? Die Schilderung mit dem Buch über die Sprache der Blumen war toll und verstörend zugleich. Sarah bekam etwas von ihrem Vater, was sie liebte und sie glaubte, dass ihr Vater sie nun verstehen würde, aber es war nur eine weitere Enttäuschung.
Amalia mag ich immer mehr, umso mehr ich von ihr lese. Sie schien direkt, Einfühlsam und stark zu sein. Es gehört viel Mut dazu seinen Angehörigen gegenüber nicht zu erwähnen, dass man wohl sterben wird. Ich glaube sie hat gemerkt, dass Sarah sich langsam einfindet und wollte sie mit der Nachricht nicht sogleich demoralisieren.
Auch die zarte Öffnung von Ben war schön dargestellt. Er plauzte nicht einfach damit heraus, sondern erzählte es ruhig und wie in Gedanken versunken. Tatsächlich muss ihm recht geben, wenn er sich die Erlebnisse der Schifffahrt von Weissen und People of Colour schildert. Wir verknüpfen tatsö$ächlich Freiheit und unbegrenzte Reicsemöglichkeiten damit, aber für andere Menschen muss das die real gewordene Hölle gewesen sein. Leider blenden wir das allzuoft aus.
Alles in allem bin sehr gespannt, wie es weitergeht und freue mich auf etwas mehr Jagdtfeeling!