Ganz ehrlich: Ich weiss nicht, wo ich anfangen soll. Das Beenden dieses Buches liegt nun einige Tage zurück und ich bin immer noch geflasht. Leaf als Protagonistin ist einem sofort sympathisch und man fühlt mit ihr mit. Sie wird von Lore – einem Lord-Dämon – besetzt und teilt sich nun ihren Körper mit ihm. Sie erwacht gefesselt in einem Kerker der sogenannten Black Bird Academy und wird dort vom Exorzisten Falco befragt. Leaf ist eine Ausnahme: Kein von einem Dämon besessener Mensch behält die Kontrolle. Was Leaf niemandem verrät: Sie kann Lores Stimme in ihrem Kopf hören…
Eine unfassbar spannende Geschichte, mit tiefgründigen und vielschichtigen Charakteren, die einen in ihren Bann zieht. Ich flog nur so durch die Seiten und an ein Pausieren war gar nicht mehr zu denken. Es gibt Mord und Totschlag, humorvolle Auseinandersetzungen und Leidenschaft. Es ist für jeden etwas dabei. Leaf ist anfangs ein einfacher Mensch und muss erst lernen mit der Besetzung klarzukommen und zu leben. Sie ist verwirrt, verzweifelt und ahnungslos. Durch Lore verändert sie sich und wird unter anderem stärker und mutiger. Falco, ein Exorzist, jagt Dämonen und bringt sie zur Strecke. Gleichzeitig will er Leaf helfen, denn würde er Lore austreiben, würde auch Leaf sterben. Zero und Craine, zwei andere Exorzisten, sind mir auch sehr ans Herz gewachsen und vor allem Craine bringt nochmals so richtig Schwung in die Bude. Zero, der anfangs einfach “nett” wirkt, bekommt im Verlaufe der Handlung immer mehr Facetten und Tiefgründigkeit dazu, was mir sehr gefallen hat. Nun zu meinem Favoriten: Lore. Wie sympathisch kann ein “böser” Charakter sein? Eigentlich sollte man ihn nicht mögen: Er besetzt willkürlich Menschen – und bringt diese dabei um – und lechzt nur so nach morden. Und doch bringen seine Sprüche den Leser zum Grinsen, Schmunzeln oder gar Lachen. Er hat diesen trockenen, sarkastischen Humor und lockert damit Situationen auf, oder geht Leaf gewaltig auf die Nerven. Der scheinbar böse Dämon ist doch mehr als das. Auch Lore besitzt einen Charakter und steht für etwas ein. Über ihn erfährt man als Leser nach und nach mehr und lernt ihn immer mehr lieben. Lore hat sich unweigerlich in mein Herz geschlichen und krallt sich dort fest. Sorry Falco, ich bin #TeamLore.
Stella Tack bezaubert den Leser mit ihrem spannenden und packenden Schreibstil, mit dem sie einen ab Seite eins in den Bann zieht. Das Buch mit seinen 600 Seiten habe ich innert 48 Stunden durchgelesen und war vollkommen fasziniert. Es ist die Kombination von Schreibstil, Setting, Emotionen und Figuren, die das Buch so gut machen. Wir treffen nicht nur auf Dämonen und Exorzisten, sondern auch Vampiren, Monstern und viele andere Schreckensgestallten – all das in unserer Welt. Ich muss zugeben: Auf den Cliffhanger am Ende war ich sowas von nicht vorbereitet. Urban-Romantasy vom Feinsten. Eine absolute Empfehlung meinerseits und riesiger Vorfreude auf den zweiten Band.