Da wird einer von einem durchgedrehten Zuchtbullen in der Nacht des 1. Augustes zu Tode getrampelt - und fürchterlich zugerichtet im Wauwiler Moos gefunden - ein klarer Fall - könnte man meinen - doch leider gibt es dann doch die eine oder andere Ungereimtheit. - Und diese zu klären treten Barbara Amato und ihr Team mit Cem Cengiz an. Doch dies ist nur der eine Strang, den Mansour in Händen hält und weiter knüpft. Dabei webt sie Themen um Ausländerfeindlichkeit, vermeintliche Landidylle, Mobbing… etc. ein - und greift in einem zweiten Erzählstrang Menschenhandel und (Kinder)Prostitution auf. - Ersteres findet eine Aufschlüsselung, die einmal mal das Vordergründige auf den Kopf stellt - nicht immer sind jene, die sich brav geben auch die Braven… und letzteres endet böse - die Aufklärung steht noch aus - wohl ein Grund, an der Geschichte dran zu bleiben!
Der Krimi hat viel Tempo und immer wieder überraschende Wendungen. Der Plot startet unkonventionell und zeigt immer wieder wie voreilig gefolgert wird. So besticht er auch gerade durch die angerissenen Themen. Manchmal ist mir ein bisschen gar viel ‘Türken-Klischee’ drin, mitunter scheint Cengiz zu sehr als ‘räudiger Kater’ gezeichnet… Trotzdem hat mich auch dieser Luzern-Krimi überzeugt, weil er ‘sozial-kritisches’ Gehalt hat.