Für mich ist es ein Versuch zu erklären, was niemand in seiner Familie verstehen möchte. Ein Hilferuf an seine Familie gerichtet, und ich denke nicht unbedingt an das Volk.
Der Erzählstil war wirklich etwas gewöhnungsbedürftig und hat mich im Lesefluss behindert. Besonders am Anfang hat er sehr lange von seiner Militärzeit erzählt, da war es für mich schwer am Buch zu bleiben.
Die aus der Ich- Perspektive erzählte Geschichte Harrys wirkt denn auch wie aus einem Wolkenbruch.
Die Ein- und Ansichten sind reflektiert und dort wo Kitsch und Gefühl überhandzunehmen kratzt der Autor grad noch die Kurve. Als Ghostwriter fungierte J.R. Moehhringer, Pulitzer-Preisträger und Verfasser der Biografie Andre Agassis. Seine Methode: hunderte Stunden an Gesprächen, teilnehmende Beobachtung, bis hin zur völligen Identifikation mit den Porträtierten.
Nach längerer Überlegungszeit habe ich mich entschlossen drei Sterne zu vergeben, denn mich konnte das Erzählte nicht überzeugen.
«Reserve» wird sicherlich noch lange für Gesprächsstoff sorgen und diskutiert werden.
Dieses Ziel hat er schon mal erreicht.