Mit Ach und Krach hab ich es noch geschafft, den Aprilroman zu beenden.
Der Roman war saumässig gut und hat mich sehr gefesselt. Er handelt von Ruthie und wir begleiten sie von der Jugend bis in ihre 30er Jahre. Der Roman ist erfrischend anders, besonders der Schluss, mit dem ich so absolut nicht gerechnet hätte. Leider gibt es diesen Roman nicht in Deutsch. Ein grosser Verlust!
Maxim Loskutoffs Liebe zu Montana ist auf jeder Seite spürbar. Man verliert sich in seinen Landschaftsbeschreibungen und der Trauer über deren langsamen Zerstörung zuerst durch Raubbau und später den Tourismus. Es herrscht eine latente Melancholie, der man sich beim Lesen auch gar nicht entziehen möchte, weil es genau diese Melancholie ist, die diesen Roman trägt und zu der man sich in den Lesepausen vorfreudig zurücksehnt. Wir gehen mit Ruthie durch ihr Leben in der Obhut ihres alkoholkranken Vaters, der Ruthie über alles liebt, es aber nicht zeigen kann. Einziges Mittel des Ausdrucks ist das gemeinsame Jagen, die Taxidermie und die grosse Freiheit, die Ruthie’s Vater ihr schenken kann. Auch die Armut prägt ihr Leben von Anfang an. Sie leben in einem abgewrackten Trailer. Ruthie fühlt sich immer einsam, nur die Natur gibt ihr das Gefühl, dazuzugehören.
Das Buch pulsiert voll roher Naturgewalt. Man ist Jäger und Gejagter zugleich. Das Element mit dem unbekannten Wesen im Wald, das Ruthie in jungen Jahren entdeckt, hat mich sehr gefesselt und war bis zum Schluss ein grosses Fragezeichen. Dafür ist das ganze Finale des Buches zum Schluss nur um dieses Wesen aufgebaut. Es war der absolute Wahnsinn und total unerwartet. Ich dachte, sowas gibts ja gar nicht. Einfach nur genial.
Ich finde, es ist so unzureichend und auch unbefriedigend für mich, diesen Roman adäquat zu beschreiben. Man muss ihn fühlen. Wer sich von Euch dafür entscheidet, diesen Roman auch zu lesen, bitte gebt mir Bescheid, wie er Euch gefallen hat. Es ist wirklich ein unglaublich gutes Buch.