Als weiteres Buch für die April-Challenge habe ich Oben Erde, unten Himmel gelesen. Es handelt von einem traurigen Phänomen unserer Gesellschaft, der zunehmenden Vereinsamung der Menschen und als Folge davon, dass einige nach dem Tod tage- und sogar wochenlang in ihren Wohnungen liegen, ohne dass jemand sie vermisst. Die Geschichte spielt in Japan, wo es dafür den Ausdruck Kodokushi gibt sowie Fundortreinigungsfirmen. Die Protagonistin Suzu, selbst ausser ihrem Hamster ohne Freunde, arbeitet neu für eine solche Reinigungsfirma. Milena Michiko Flašar beschreibt einfühlsam und (trotz des ernsten Themas) oft mit Leichtigkeit und Wortgewandtheit wie sich Suzu ihrem neuen Tätigkeitsfeld annähert und nach und nach auch Freunde findet. Mit der Zeit werden die neuen Arbeitskollegen zu einer Art Ersatzfamilie.
Bei den Beschreibungen musste ich oft leer schlucken. Die Geschichte erinnert daran, dass etwas mehr Mitgefühl unseren Mitmenschen gegenüber und Aufeinander achtgeben, vor allem in der Anonymität von Städten, nötig wäre. Eine sehr schöne, teilweise aufrüttelnde, Geschichte mit wunderschönem Buchcover.