Fanny
Die Einteilung der Lese-Abschnitte finde ich sehr gut. Diesmal hätte ich jedoch gerne noch weitergelesen. An den Schreibstil habe ich mich schnell gewöhnt und da ich die Handlung sehr interessant finde, komme ich gut voran. Die Beschreibungen der Landschaft finde ich genau richtig. Es wird nicht langweilig, unterstreicht gut die Handlung und man kann sich das Gebiet mit den beiden Dörfern vorstellen. Auch die Beschreibungen der Fischerei oder der Prozesse versetzen mich in die damalige Zeit.
Die Stellung der Frauen damals wird in den verschiedenen Beziehungen gut dargestellt. Mack, der diverse Frauen um sich schart, die zu seinen Diensten stehen müssen und Rosa, die von Standes wegen als Status-Symbol gilt.
Ich finde, die Szene in der Nikolai von seiner Hochzeit nach Hause reitet und den Lappen Gilbert so anfährt (“ich hatte keine Möglichkeit, mich aus dem Weg zu räumen”), zeigt schon den Anfang, wie es in der Ehe zu kriseln beginnt. Auch dass er auf dem Weg zur Kirche noch den Umweg gemacht hat, um die Flussbreite nachzumessen, zeigt für mich, wie wenig Respekt er Rosa entgegen bringt und wie wichtig ihm sein Amt als Prokurator ist.
Auch die Beziehung zwischen Ellen Stubenmädchen und Svend Wächter ist sehr speziell. Ich war der Meinung, die beiden sind verliebt, daher kann ich nicht nachvollziehen, dass sie Svend wenn auch mittellos nicht heiraten will und lieber diesen Mack erträgt.
Bei Benoni denke ich unterdessen, dass er Rosa wirklich gern hat. Er begegnet ihr immer mit Respekt und richtet sein Haus ihren Wünschen entsprechend ein. Auch als sie verheiratet ist, möchte er, dass es ihr gut geht und er lässt Sven auf dem Dach Nikolai “ausspionieren” als dieser wieder trinken geht.
Obwohl er seine Verlobte verloren hat, trägt Benoni sein Schicksal tapfer und macht mit seinem Leben weiter. Er macht sich weiterhin viele Gedanken um seinen Status und wie er ihn heben kann. Immer wenn er etwas neues bei Mack entdeckt, versucht er dies auch zu bekommen. Trotzdem, auch als er sein Ansehen und den Respekt der anderen nach und nach wieder verliert, bleibt er sich selber treu. Er hilft Sven und obwohl dieser vermutlich unter seinem neuen Stand ist, wird er zu seinem Freund.
Ich denke, dass Benoni mit dem Kauf des Landes einen guten Handel gemacht hat und bin gespannt auf die Fortsetzung.