Ich möchte noch einmal diesen Lesemonat Revue passieren lassen. Im März habe ich mehr Zeit zum Lesen gefunden als im Februar. Aber natürlich sind meine Lesewünsche länger als meine Zeit…
Das Buch von Mary MacLane „Ich erwarte die Ankunft des Teufels“ habe ich schon beschrieben. Das wird mich wohl noch mehr beschäftigen, weil es interessant zum Einordnen ist und ein spannendes Zeitdokument.
Ein weiteres Buch wird mich noch länger beschäftigen und zwar das Buch von Yvonne Widler „Heimat bist du toter Töchter“. Kein leichtes Thema - Hintergründe und Ursachen für Femizide in Österreich. Gewalt ist ein Thema in diesem Buch und da sollte jede und jeder darauf achten, ob man das aushält. Aber es ist wichtig, dahinter zu schauen, um vielleicht einiges zu verhindern. Yvonne Widler hat Frauen - Angehörigen von Ermordeten, den Geschichten von Ermordeten und zum Glück auch Überlebenden, Platz in ihrem Buch gegeben. Sie zeigt auf, was für Frauen unternommen wird - von Seiten von Fraueninitiativen und Frauenhäuser, von Seiten der Polizei und auch die Medien, die Sprache in den Medien sind ihr als Journalistin wichtig. Traurig ist, dass die derzeitige österreichische Frauenministerin kein Interview gegeben hat. Wir konnten Yvonne Widler auch zu einer Lesung in unser Kulturzentrum vor Ort einladen und ich durfte die Moderation leiten - das Gespräch mit ihr war so interessant. Wenn ihr die Gelegenheit habt, nutzt es. Es gibt auch schon Aufzeichnungen von Lesungen und Diskussionen mit ihr. Hier geht es um Österreich und in Österreich ist die Zahl der Femizide ja erschreckend hoch - Grund genug, den Blick darauf zu richten. Ich weiß nicht, wie es in der Schweiz diesbezüglich aussieht. Das wäre auch sehr interessant.
Dann habe ich noch Bücher von Frauen gelesen - eine Leseempfehlung möchte ich für Sharon Dodua Otoo geben. Es ist zwar schon das zweite Buch, das ich von ihr lesen. Aber es hat mir gut gefallen. „Herr Gottrup setzt sich hin“. Sharon Dodua Otoo hat den Ingeborg-Bachmann-Preis erhalten und ich finde das sehr gut. Sie schreibt humorvoll und dich steckt so viel in ihren Texten - in diesem Buch sind drei Geschichten versammelt -, dass man darüber lange nachdenken kann. „Adas Raum“ war das erste Buch, das ich gelesen habe. Es regt zum Nachdenken an.
Neu war für mich auch ein Buch von Tania Blixen zu lesen und zwar „Babettes Fest“. Es spielt in einer interessanten Zeit, in einer interessanten Umgebung. Aber es wird nicht in meinem Bücherregal bleiben. Und ein Krimi durfte nicht fehlen und zwar von Ngaio Marsh „Ein Schuß im Theater“. Ich weiß nicht, wie der in meinen SUB kam, aber der Krimi war da und es war gut, um den Lesemonat März abzurunden. Etwas leichtere Lektüre. Es ist ein klassischer Krimi, veröffentlicht schon 1935. Die deutsche Ausgabe 1985. Und obwohl ich recht viele Krimis lesen, war mir diese Autorin neu, obwohl sie eine Reihe von Krimis geschrieben hat.
So, ein langer Bericht über meinen Lesemonat und jetzt freue ich mich schon auf April.