Mein Leseeindruck subjektiv, aber spoilerfrei 😉
Das geniale Cover (danke lieber Verlag, dass ihr das Original übernommen habt) und der Titel haben mich sofort angesprochen, allerdings zögerte ich noch ein bisschen, wegen dem Untertitel, jedoch hat mich der Buchrückentext schliesslich vollends überzeugen können 😉
Der Schreibstil ist unauffällig,schnörkellos leicht zu lesen und gerade genug beschreibend, um sich alles genau vorstellen zu können und Atmosphäre entstehen zu lassen. Erzählt wird in der dritten Person, was ich als sehr angenehm empfunden hatte zum Stil der Geschichte passte. Zwischendurch gibt es immer wieder schwarze Seiten, die z.b. einen Brief enthalten, Auszüge aus einem Anatomiebuch oder Zeitungsausschnitte. Diese Abwechslung fand ich toll und verlieh der Story eine gewisse Authentizität.
Hazel unsere Protagonistin mochte ich auf Anhieb, sie ist so eine unerschrockene, wissbegierige, zielorientierte junge Frau, die das Herz auf dem rechten Fleck hat und sich nicht unterkriegen lässt. Der männliche Part Jack war mir ebenfalls sympathisch gegen die taffe Hazel wirkte er allerdings manchmal schon fast ein bisschen blass. Die weiteren Charaktere, die für den Storyverlauf eine Rolle spielen waren genügend ausgearbeitet.
Der Titel des Buches ist Programm, denn wir kriegen es hier mit vielen medizinischen Aspekten im 19.Jahrhundert zu tun und die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um anatomische Beschreibungen des Menschen geht. Mich persönlich hat die Thematik (deshalb bin ich auch Pflegefachfrau geworden 😉 ) schon immer interessiert gerade auch zu dieser Epoche. Von daher war ich sehr angetan vom Setting, der Atmosphäre und wäre gerne noch etwas intensiver und länger eingetaucht. Dies war aber whs. auch nicht das Ziel der Autorin, so kratzt sie doch eher an der Oberfläche und natürlich sind auch nicht alle Handlungen realistisch dargestellt. Dezent wird ebenfalls ein sanfter Love Interest eingeflochten, dieser nimmt jedoch nicht allzu viel Raum ein. Der Untertitel des Buches könnte also etwas irreführen, da mit “ einer Liebesgeschichte” diese von Hazel zur Anatomie gemeint ist 😉 Romantiker werden hier also nicht allzu stark auf ihre Kosten kommen. Gegen Ende ergibt sich dann noch eine Auflösung, die das Genre Fiction bedient, damit habe ich so gar nicht gerechnet und war doch etwas überrascht.
Übrigens kommt jetzt im Februar im Englischen ein zweiter Band heraus, mir persönlich war dies nicht bekannt ich dachte es sei ein StandAlone…
Alles in allem habe ich das Buch aber wirklich sehr gerne gelesen und vergebe gerne
4 Sterne