Ich beneide meine Eltern um ihr Leben in meinem Alter.
Mit dieser Aussage beginnt der Roman Mitten im Sommer von Ana Iris Simon. Und obwohl sie und ich unterschiedlichen Generationen angehören, so kann ich doch verstehen, was sie meint und ich denke, dass ich wohl nicht anders empfinden werde.
Simon erinnert sich zurück an ihre Kindheit. Ihr Roman ist eine Liebeserklärung an ihre Familie und an ihre Heimat - und ich habe mir zu diesen beiden Themen so einige Stellen unterstrichen.
Am Anfang musste ich mich an den Schreibstil gewöhnen, der doch ein wenig chaotisch sein kann und auch mit den Familienverhältnissen hatte ich ein Problem, da ich einfach keinen Überblich hatte - doch eigentlich braucht man den schlussendlich gar nicht.
Der Buchrücken beschreibt Mitten im Sommer als “eine tiefgründige Antwort auf die Frage, was es heisst, heute um die dreissig zu sein”. Damit hatte das Buch nun meiner Meinung nach nicht wirklich etwas zu tun. Auf diese Aspekte wird zwar eingegangen, aber um das zentrale Thema handelt es sich nicht. Trotzdem hat mir der Roman insgesamt sehr gut gefallen und beim Lesen habe ich mich gefühlt, als würde ich in einem Fotoalbum blättern. Mitten im Sommer gibt einem ebenfalls neue Einblicke in die Geschichte Spaniens.
Wer jedoch Spannung sucht, für den wird dieser Roman eher nichts sein. Ich empfehle Mitten im Sommer denjenigen, die Geschichten über Familien mögen, keinen linearen Plot benötigen und gerne in den Erinnerungen von jemand anderem abtauchen.